• Freitag, 02 Mai 2025
  • 04:40 Frankfurt
  • 03:40 London
  • 22:40 New York
  • 22:40 Toronto
  • 19:40 Vancouver
  • 12:40 Sydney

Non-Event OPEC-Meeting - Raffinerien laufen wieder auf Normalbetrieb

30.05.2013  |  Frank Klumpp (LBBW)
Rückblick

Im bisherigen Jahresverlauf setzten sich vor allem im Hinblick auf die Ölsorte Brent die Fundamentals durch. Schließlich ist der Ölmarkt insgesamt gut versorgt, die Lager sind gut gefüllt und die Nachfrageseite bietet wenig Potenzial für unerwartete Ausreißer nach oben. Im Gegenteil: Nach der Veröffentlichung schwacher Konjunkturdaten aus China - der HSBC-Einkaufsmanagerindex fiel unter die Expansionsschwelle im Mai - kamen Sorgen um die Wirtschaftslage im zweitgrößten Ölimportland hinzu.

Die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken vermochte auch keine preissteigernden Impulse zu geben. Die Preise für europäische Mitteldestillate korrelieren naturgemäß stark mit der Benchmark Brent, so dass der Gasoil-Preisrückgang von über 7% im bisherigen Jahresverlauf nur wenig überrascht.

Open in new window

Raffineriemargen auf niedrigem Niveau

Die Preise für Diesel und Heizöl in Europa sind auch deshalb vergleichsweise günstig, weil die Raffinerien derzeit wenig verdienen. Zwar hat der 1:1 Spread mit der tatsächlichen Ökonomie einer Raffinerie nur wenig zu tun. Dennoch signalisiert die 1:1 Brent-Gasoil Crack-Margin von rund 12 US-Dollar, die eine Raffinerie pro Barrel Öl derzeit bei der Produktion von Mitteldestillaten vereinnahmt, zum einen ein vergleichsweise günstiges Preisniveau für das raffinierte Produkt Gasoil.

Zum anderen reflektiert dies die insgesamt schwierige Lage der Raffineriebetreiber in Europa. Eine Reihe von Faktoren belasten deren Umfeld:

• 1) Die schwache Ölnachfrage in Europa, die im laufenden Jahr laut Angaben der IEA mit 13,6 Mio. Barrel auf den niedrigsten Stand seit 1994 fallen dürfte - die Eurokrise hinterlässt ihre Spuren. Damit stehen die Marktteilnehmer vor der Herausforderung, laufend Kapazitäten aus dem Markt zu nehmen.

• 2) Europäer fahren überdurchschnittlich viele Dieselfahrzeuge, der Raffinerieoutput ist jedoch stets ein Mix aus verschiedenen Produkten, u.a. Benzin. Die üblichen Nachfrager für das überschüssige Gasoline, die Bewohner der Ostküste Nordamerikas, beginnen ebenfalls zu sparen und verbrauchen weniger Sprit bzw. erwerben spritsparendere Automobile.

• 3) Weitere Kapazitäten drängen global auf den Markt, u.a. in Indien und Saudi-Arabien. Trotz aller Widrigkeiten spricht viel dafür, dass die Margen derzeit eher Potenzial nach oben haben, zumal die Lagerbestände an Ölprodukten eher niedrig sind. Gasoil im Besonderen wurde aufgrund der kälteren Witterung in der nördlichen Hemisphäre verstärkt nachgefragt.

Open in new window




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



© 2007 - 2025 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)