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Markteinschätzung für Weizen (CBOT)

07.05.2007  |  Jens Rabe
Bei allen Getreidemärkten lassen sich derzeit 2 große Impulse vermerken. Der langfristige bullische Impuls ist die nach wie vor geringe weltweite Vorratshaltung – Lagerbestände etwa beim Weizen auf dem tiefsten Niveau seit 26 Jahren – die mittelfristig für steigende Preise sprechen sollte.

So geht beispielsweise die in der Regel gut informierte Commodity Information Systems, Inc. aus Oklahoma davon aus, dass wir in 2007 zum siebten Mal innerhalb der letzten 8 Jahre eine geringere Weltproduktion bei gleichzeitig höherem Weltverbrauch sehen werden. Nach Schätzungen von CIS liegen in den weltweiten Lagerhäusern noch Vorräte für ca. 118 Tage. Und dies trotz einer gegenüber 2006 um fast 5% ansteigenden Weltproduktion.

Am 11.05. (Freitag dieser Woche) wird das USDA seinen neusten World Supply/Demand Report veröffentlichen, der diese Erwartungen sicherlich bestätigen wird.

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Nichtsdestotrotz gibt es aber auch den bearishen Impuls, der kurzfristig auf die Preise wirken sollte. Tatsache ist, dass die zuletzt steil angestiegenen Weizenpreise in den USA sowie die ebenfalls erneut stark angestiegenen Frachtraten (siehe Blogbeitrag vom 07.05. auf www.pit-trader.com) gegen starke Anstiege beim Export von US-Weizen sprechen. Dies sollte daher eher auf die Preise drücken.

Gleichzeitig zeigt sich, dass die noch vor einigen Wochen geäußerten Befürchtungen über eine sehr starke Reduzierung der US-Ernte durch mögliche Frostschäden zu Ostern jetzt doch nicht eintreten sollte, wurden doch zuletzt die Erwartungen für den Ertrag pro acres (1 acres entspricht etwa 0,4 ha) um annähernd 10% angehoben.

Etwas mehr Klarheit wird aber wie gesagt erst der USDA Report am Freitag bringen. In Australien hat es zuletzt dann doch wieder geregnet, so dass auch hier die schlimmsten Befürchtungen erst einmal vom Tisch sind.

Noch ein Wort zu den hierzulande jetzt verstärkt zu lesenden Berichten über Trockenheit und mögliche Ernteausfälle in Deutschland bzw. Europa. Unabhängig davon, wie stark solche Ernteausfälle tatsächlich dann zum Tragen kommen, so ist doch die mediale Präsenz dieses Themas oftmals schon der Endpunkt einer Bewegung, sind doch auch die Preise für Weizen an der RMX in Hannover sowie in Paris zuletzt deutlich angestiegen.

Ernteausfälle wären damit wenig überraschend und sollten somit kaum noch für positive Impulse für die Preise führen. Uns erscheint es daher sinnvoll, langfristige Positionen nur in Schwäche hinein zu kaufen, zumal auch die saisonalen Muster für die nächsten Wochen noch keine Unterstützung für die Weizenpreise (US-Markt) bringen sollten. Angesichts der fundamentalen Aussichten würden wir auf Shortpositionen komplett verzichten. Eine gute Gelegenheit für Käufe würde ein erfolgreicher Test (höheres Tief?) der Tiefs vom April 2007 darstellen.

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Der KW-W Spread befindet sich immer noch in einer Abwärtsbewegung und nach wie vor gibt es keine Anzeichen für eine Trendumkehr. Wie schon in der letzten Ausgabe erwähnt, halten wir mittelfristig eine deutliche Umkehr zugunsten des proteinreicheren Kansas Wheat für zwingend logisch, dennoch sollte man hier keinesfalls in das fallende Messer hinein kaufen!


© Jens Rabe
www.pit-trader.com
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