Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber rackern sich ab


Der Comex Gold Future für August stieg gestern marginal um 20 US-Cents auf 1.619,60 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future für Juli fiel unterdessen um 1,9 Prozent auf 28,41 US-Dollar. Platin verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 1.487,60 US-Dollar, während der September-Future für Palladium 1,9 Prozent auf 634,90 US-Dollar zulegte.
Inflation oder Deflation?
Die Marktteilnehmer waren sich gestern uneinig, wie die US-Inflationsdaten zu deuten sind. Der Verbraucherpreisindex verzeichnete den ersten Rückgang seit zwei Jahren. Einerseits demonstriert dies die Gefahr einer deflationären Phase. die auch für die Edelmetallkurse schlecht wäre. Andererseits hätte die US-Fed aufgrund des nachlassenden Inflationsdrucks auch größeren Spielraum für weitere quantitative Lockerungen, die wiederum die Inflation einheizen werden.
Ist das Glas nun halb voll oder halb leer? Unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten brachen die Edelmetallkurse ein. Gold konnte sich jedoch schnell wieder fangen und versucht nun hartnäckig, sich der Anziehungskraft der Marke von 1620,00 US-Dollar zu entziehen.
Schlechter lief es für Silber. Die Abgaben nach den Inflationsdaten konnten im Tagesverlauf nicht vollständig kompensiert werden. Das Weißmetall liegt auch weiterhin unter dem Widerstand bei 29,00 US-Dollar.
In den kommenden Handelstagen ist aufgrund der Wahl in Griechenland mit Turbulenzen zu rechnen. Auch die Edelmetalle werden davon betroffen sein. In welche Richtung die Reise dann kurzfristig weitergehen wird, lässt sich derzeit nur schlecht prognostizieren.
Reicht die Kraft für einen Anstieg?
Der jüngste Aufwärtstrend bei Gold verlief ohne große Dynamik. In der Spitze sind noch Kurse bis zu 1640,00 US-Dollar zu erwarten. Ein weiterer Kursanstieg wird sich in der aktuellen Situation jedoch sehr schwierig gestalten. Bei einem Rückfall unter 1.600,00 US-Dollar würde die Unterstützungszone zwischen 1550,00 und 1500,00 US-Dollar wieder in den Fokus rücken.
Damit Silber weiter steigen kann, müssten einige Widerstände aus den Weg geräumt werden: Der erste liegt bei 29,00 US-Dollar, dann folgt die Oberkante des Abwärtstrends, der sich seit Anfang März herausgebildet hat und aktuell bei etwa 29,40 US-Dollar liegt. Dahinter kommt noch ein horizontaler Widerstand bei 30,00 US-Dollar. Ein Kursrückgang unter 28,00 US-Dollar hätte Abgaben bis zur Unterstützungszone zwischen 27,00 und 26,00 US-Dollar zur Folge.