Bitterfeld-Wolfen - (www.emfis.de) - Seit einigen Tagen schon zieht die Aktie des insolventen Solarriesen Q-Cells auf dem aktuell sehr niedrigen Niveau wieder kräftig an. Heute war sogar bis zum Mittag ein Kurssprung von 22,3 Prozent auf 0,159 Euro drin - und dies auch noch an einem Tag, an dem der DAX bisher um fast 3 Prozent einbrach.
Der Hintergrund des Runs auf den Solar-Penny-Stock ist eine Stellungnahme des Q-Cells-Insolvenzverwalters Henning Schorisch, der einen Überblick zu den Aktivitäten nach der Insolvenz abgab. Zumindest für das Unternehmen selbst sieht es demnach zurzeit offenbar gar nicht so schlecht aus. Die Produktion läuft anscheinend auf vollen Touren, und es sei sogar wieder eine Rückkehr zum Vier-Schicht-Betrieb angedacht, um die Nachfrage abzudecken.
Noch erfreulicher ist es, dass sich offenbar etliche Investoren für eine Übernahme des Solarkonzerns interessieren. Laut Insolvenzverwalter Schorisch handle es sich dabei sowohl um inländische als auch um ausländische Unternehmen; und auch Finanzinvestoren hätten Kaufinteresse signalisiert. Das Ziel sei nun, möglichst große Unternehmensbestandteile zu retten und gleichzeitig weiter mit den Gläubigern an einer tragfähigen Lösung zu arbeiten.
Was bleibt für die Aktionäre übrig?
Zumindest die Freude der Aktionäre über diese Fortschritte dürfte aber verfrüht sein. Wie auch immer die Zukunfts-Lösung für Q-Cells aussehen wird - die Wahrscheinlichkeit, dass die bestehenden Anteilseigner an dem künftigen Unternehmen noch nennenswert beteiligt sein werden, geht gegen Null. Die Gesellschaft ist für künftige Investoren - wenn überhaupt - nur dann attraktiv, wenn im Zuge der Neuoragnisation ein Grossteil der Verbindlichkeiten wegfällt. Und bereits vor der Insolvenz wäre die ursprüngliche Einigung mit den Gläubigern auf Kosten der Anteilseigner verlaufen, die ihre Ansprüche auf die Gesellschaft größtenteils verloren hätten.
Anleger, die derzeit noch Aktien des insolventen Unternehmens halten, sollten die jüngste Erholung zum Ausstieg nutzen. Die Chancen für die Aktionäre, mit ihren Q-Cells-Anteilen noch auf ihre Kosten zu kommmen, sind extrem niedrig.
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