Marktbericht: Moderate Gewinn-Mitnahmen bei Gold & Co.


Im asiatischen und europäischen Handel schwankte das gelbe Metall um die Marke von 1.690 Dollar und unternahm zeitweilig sogar einen Anlauf bis auf 1.700 Dollar. In Übersee sah es in den ersten beiden Handelstunden ähnlich aus, bevor Verkäufe die Notierungen gegenüber dem Vortag um 9,30 Dollar oder 0,55 Prozent nach unten auf einen Schlusskurs bei 1.680,60 Dollar drückten. Silber verbilligte sich um 25 Cents (0,76 Prozent) auf 32,59 Dollar. Um sechs Dollar bzw. 0,36 Prozent zulegen auf 1.651 Dollar konnten hingegen die Platin-Notierungen. Demgegenüber setzte das Schwestermetall Palladium elf Dollar (1,65 Prozent) auf 656 Dollar zurück.
Verbrauchervertrauen stützt Greenback
Die korrigierende Abwärtsbewegung bei den edlen Metallen war einmal mehr in erster Linie dem Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar geschuldet. So konnte der Greenback gegen die Gemeinschaftswährung von etwa 1,338 auf 1,333 Dollar aufwerten, nachdem das amerikanische Verbrauchervertrauen für Enttäuschung sorgte. Der vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Index für das Verbrauchervertrauen ist im März gesunken, wenn auch etwas weniger stark als erwartet. Gleichwohl kamen Befürchtungen auf, dass der private Konsum, das Rückgrat der US-Wirtschaft, schwächeln und die Erholung der Konjunktur bremsen könnte. Daneben untermauerten neue Daten vom Immobilienmarkt, dass dieser trotz niedriger Zinsen und Preise noch nicht wieder in Gang gekommen ist. Als Reaktion erfolgte eine Flucht in US-Anleihen, die den Dollar stützte und für leichten Abgabedruck bei den Edelmetallen sorgte.
Window-Dressing als kurzfristiger Kurstreiber
Ungeachtet der gestrigen Korrektur sehen die kurzfristigen Perspektiven in Bezug auf Kurszuwächse bei Gold & Co. gar nicht schlecht aus. So könnte das so genannte Window-Dressing dazu führen, dass einige Fondsmanager in den letzten Tagen des Auftaktquartals noch Bestände in Edelmetallen aufbauen. Immerhin ist der Sektor in den drei Monaten zwischen Januar und März alles andere als übel gelaufen und für institutionelle Anleger neigen unter Marketing-Gesichtspunkten dazu die Out-Performer kurz vor Quartalsende zu erwerben, damit man sagen kann, dass man auch dabei war.
Von daher kann für die kommenden Handelstage von tendenziell leicht anziehenden Edelmetallpreisen ausgegangen werden, auch wenn der gestrige Tag gezeigt hat, dass konjunkturell in Übersee auch nur mit Wasser gekocht wird. Sollte die Konjunktur letztlich die hohen Erwartungen doch nicht ganz erfüllen können könnte sich die Flucht in amerikanische Staatsanleihen nochmals verstärken und mittel- bis längerfristig zu fallenden Edelmetall-Notierungen führen.