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Gazprom: Staat will noch mehr Kontrolle

26.03.2012  |  EMFIS
RTE Moskau - (www.emfis.com) - Erst kürzlich sah sich der russische Energie-Gigant Gazprom mit möglicherweise massiven Steuer-Belastungen konfrontiert (Emfis berichtete). Nun muss sich der Quasi-Monopolist eventuell sogar vermehrt auf die Finger schauen lassen, denn der russische Staat will seine Kontrolle über das Unternehmen deutlich verstärken.

Presseberichten zufolge möchte das russische Energie-Ministerium seinen Einfluss auf die Gesellschaft verstärken, indem es diverse Rechte geltend machen möchte: So will das Ministerium ein Mitspracherecht bezüglich der Investitionen der Gesellschaft, wobei der russische Staat eine vermehrte Kontrolle der darauf folgenden Umsetzungen in Gang setzen möchte. Ebenso will das Ministeriu gemeinsam mit Gazprom ein Fünf-Jahres-Programm auflegen, um die Förder-Kapazitäten des Unternehmens zu erhöhen. Wie weiter bekannt wurde, will der russische Staat auch unabhängige Gas-Produzenten aktiver unterstützen, um deren Produktion zu steigern.


Schwache Produktion als Grund genannt

Grund für  die verstärkte staatliche Kontrolle ist ein erstellter Bericht des Energie-Ministeriums bezüglich der Gas-Liefer-Probleme nach Europa Anfang des Jahres. Zwar habe die gesamte russische Branche im vergangenen Jahr eine Rekord-Liefermenge in Höhe von 670,7 Milliarden Kubikmeter Gas erzielt, allerdings sei Gazprom hierfür nicht hauptverantwortlich, sondern die Liefermenge sei vor allem ein Verdienst unabhängiger Gas-Produzenten. Wie das Ministerium weiter mitteilte, soll die Gesellschaft ihre Gasgewinnung sogar deutlich reduziert haben und das Vorkrisen-Niveau noch nicht erreicht haben.

Für Gazprom stellt die in Aussicht gestellte vermehrte staatliche Kontrolle bereits die zweite Hiobs-Botschaft innerhalb weniger Tage dar. In Kürze soll nun eine diesbezügliche Sitzung der russischen Regierung stattfinden, in der das weitere Vorgehen besprochen werden soll. Mehr staatliche Kontrolle dürfte dem Unternehmen allerdings nicht besonders gut bekommen, da die Gesellschaft somit über wesentlich weniger Flexibilität verfügen dürfte und die russische Regierung sich bei diesem Vorhaben möglichweise selbst ein Bein stellt. Denn vielleicht liegt der Grund für die enttäuschende Ausstoß-Entwicklung bei Gazprom eher in zu viel als in zu wenig staatlicher Kontrolle.
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