Tiberius Rohstoff-Research: Marktkommentar Februar 2012

Der Februar 2012 brachte an den Rohstoffmärkten zwar eine leicht positive Performance - der Dow Jones UBS Commodity Index war 2,7%, der Rogers International Commodity Index 4,9% im Plus -, die Wertentwicklung blieb jedoch erneut hinter der der Aktienmärkte zurück. Zudem konzentrierten sich die Gewinne auf den Energiesektor.

Quelle: Bloomberg, CRB
Die Rohölsorte Brent legte um 10,7%, WTI um 8,3% zu. Auch die Rohölprodukte Benzin und Heizöl verzeichneten einen berdurchschnittlichen Kursanstieg. Das Marktsentiment der vergangenen Wochen erinnert sehr stark an die Situation vor einem Jahr. Anfang 2011, als infolge des Bürgerkrieges in Libyen das Sentiment für Rohöl überbordend positiv war. Dies endete in einem abrupten und schmerzhaften Preisabsturz Anfang Mai 2012. Am 05. Mai verlor der DJUBS Petroleum Index -8,20%. Gegenwärtig spukt das Gespenst eines Iran-Kriegs durch die Köpfe vieler Marktteilnehmer.
Die Käufe spekulativer Marktteilnehmer erreichten gemäß den Daten der CFTC in den vergangenen 3 Wochen einen neuen Rekordwert, wobei die Produktionssteigerungen in Libyen, Irak und Nordamerika, die den Ölmarkt dieses Jahr in einen Überschuss bringen dürften, weitgehend ausgeblendet wurden. Dabei liegt die US Rohölnachfrage aktuell rund 5% unter dem Vorjahr. Eine heftige Preiskorrektur wie im Vorjahr würde also keineswegs überraschen.
Zu den relativen Gewinnern zählten im Februar 2012 auch die Sojabohnenkontrakte. Die Monatsrendite in Höhe von 9,2% war auf die wetterbedingten Produktionsausfälle in Südamerika zurückzuführen. Zucker gehörte mit einem positiven Ergebnis von 8,3% ebenfalls zu den Top 3 Rohstoffen. Wir stuften jedoch Kursniveaus über 25 US-Cents je Pfund vor dem Hintergrund der fundamentalen Ausgangslage als nicht nachhaltig ein. Die Kursgewinne des Vormonats wurden auch bereits in der ersten Märzhälfte wieder eingebüßt und Zucker notiert inzwischen wieder in der Trading Range, die zwischen November 2011 und Januar 2012 ausgebildet worden war.
Der größte Verlierer des Monats in unserem Rohstoffuniversum war Nickel (-7,8%). Der schnelle Preisanstieg von 17.000 auf 22.000 US-Dollar / Tonne sorgte für eine Reaktivierung einer großen Menge an Nickel-Pig-Iron-Produktion in China. Insofern ist der Preisrückgang die logische Konsequenz der nun wieder ausreichenden Marktversorgung. Für das zweite Halbjahr erwarten wir ohnehin einen zunehmenden Marktüberschuss, sodass wir die weiteren Aussichten bestenfalls als verhalten beurteilen.
Zu den schwächsten Rohstoffen gehörten im vergangenen Monat auch die beiden Soft Commodities Baumwolle und Kaffee. Erstere büßte -4,3% ein, da sich die Nachfragedaten nur durchschnittlich entwickelten. Kaffee der Sorte Arabica büßte -6,8% ein. Hiervon ist sicherlich ein Großteil auf den Verkaufsdruck zurückzuführen, der durch Stop Loss Transaktionen verursacht wurde, da sich die fundamentale Situation unserer Ansicht nach nicht mit dem stattgefundenen Kurseinbruch deckt.
Den kompletten Marktkommentar Februar 2012 können Sie hier downloaden.
© Tiberius Rohstoff-Research
Stuttgart, den 14.03.2012