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Industriemetalle: Prognoseänderung

21.09.2011  |  Eugen Weinberg (Commerzbank)
Die Rohstoffmärkte zeigen sich im aktuellen Marktumfeld insbesondere im Vergleich zu Aktien bislang überraschend robust. Dies gilt neben den Energieträgern auch für Metalle. Angesichts der nach wie vor hohen Verwerfungen an den Finanzmärkten und den deutlich zunehmenden Konjunktursorgen könnten die Metalle jedoch bald in Mitleidenschaft gezogen werden und nachgeben. Wir revidieren daher unsere Preisprognosen bis Ende nächsten Jahres nach unten.

Bislang befinden sich die Industrienationen zwar noch nicht in einer Rezession, sondern “nur“ in einer Phase schwachen Wachstums, ein Abgleiten in eine Rezession kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Stimmungsindikatoren haben sich diesseits und jenseits des Atlantiks in den letzten Monaten merklich verschlechtert. Auch in China ist z.B. der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe jüngst gefallen, hält sich aber noch über der kritischen Marke von 50, die Expansion anzeigt. Die Abwärtsrisiken für die Konjunktur nehmen unserer Meinung nach immer mehr zu.

Auch wenn derzeit mehr dunkle Wolken am Himmel aufziehen, so ist dies noch nicht in den bislang vorliegenden Daten zu sehen. Dies gilt insbesondere für die Nachfrage nach Metallen in China. Dort hat die Nachfrage gerade in den letzten Monaten wieder angezogen, was sich zum einen in fallenden Lagerbeständen und zum anderen in steigenden Importen widerspiegelt. China steht bei allen Metallen im Durchschnitt für rund 40% der globalen Nachfrage. Darüber hinaus gibt es vor allem bei Kupfer massive Angebotsprobleme. Dies ist einer der Gründe, warum Kupfer unter allen Metallen unser Favorit bleibt.

Die Metallpreise könnten sogar durch eine weitere quantitative Lockerung der US-Geldpolitik Auftrieb oder zumindest Unterstützung erhalten. Auch von möglichen weiteren konzertierten Aktionen der wichtigsten Zentralbanken, wie bereits Mitte des Monats geschehen, könnten sie profitieren. Angesichts der Eintrübung des konjunkturellen Umfelds zweifeln wir allerdings die Tragfähigkeit einer rein liquiditätsgetriebenen Preisrallye an.

Wir haben unsere Prognosen nach unten angepasst, ohne jedoch das bisherige Verlaufsbild wesentlich zu ändern, d.h. wir gehen nach wie vor von steigenden Preisen aus (siehe Tabelle auf Seite 2). Die metallspezifischen Fundamentaldaten haben sich nicht verändert und unterstützen uns in dieser Ansicht (siehe hierzu auch unser “Rohstoffe kompakt“ vom 2. August). Sollte sich die Abschwungsdynamik verstärken und die Welt doch in eine Rezession abrutschen, dürften unsere reduzierten Preisprognosen allerdings zu optimistisch sein.

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