RTE Peking - (www.emfis.de) - Kanadas Börsenaufsicht hat die Aussetzung des Handels mit Sino-Forest-Aktien wie erwartet verlängert. Medienberichten zufolge tut sich die Ontario Securities Commission (OSC) jedoch schwer mit der Aufklärung des Betrugsvorwurfs.
Ursprünglich wollte die OSC die Aussetzung des Handels von Sino-Forest-Aktien bis zum 23. November verlängern. Um mehr Zeit für die Untersuchung zu haben, wurde sie jetzt allerdings bis zum 25. Januar ausgeweitet. Auch die Manager des Konzern haben dieser Verlängerung zugestimmt. In diesem Zeitraum dürfen auch sie ihre Anteile nicht veräußern.
OSC-Vize-Vorsitzende Mary Condon argumentierte damit, dass die Verlängerung der Handelsaussetzung im allgemeinen Interesse sei. Insbesondere die Aktionäre hätten zu diesem Zeitpunkt einfach keine Möglichkeit, eine fundierte Handelsentscheidung zu treffen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur "Reuters" besteht die Möglichkeit, dass das Kapital von Sino-Forest eingefroren wird, falls sich der Betrugsvorwurf als begründet herausstellen sollte. Auf diese Weise könnte zumindest das Betriebsvermögen gesichert werden. Zudem besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die OSC bei einem bewiesenen Betrug die Strafverfolgungsbehörden einschalten wird.
Schwierige Untersuchungen
Darüber hinaus wurden nur wenig neue Informationen veröffentlicht, um die laufende Untersuchung nicht zu gefährden. Auch der Grund, weswegen sich die OSC zu der Aussetzung des Handels entschieden hat, wurde nicht präzisiert. Auch weiterhin ist nur die Rede davon, dass der Verdacht bestehe, dass die Manager von Sino-Forest wider besseren Wissens einen Betrug aufrechterhalten haben.
Allerdings muss sich die OSC mit einem wahren Aktenberg herumschlagen: Einem Artikel der kanadischen Zeitschrift "The Globe and Mail" zufolge müssen die mit der Untersuchung beauftragten Anwälte zehntausende Dokumente sichten, die teilweise in traditionellem und modernem Chinesisch verfasst sind. Darüber hinaus müssen hunderte Zeugen vernommen werden, von denen viele einen Übersetzer benötigen. Was die Sache noch zuzüglich erschwert ist der Umstand, dass Sino-Forest über kein zentralisiertes Email-System verfügt. Um an sämtliche Dateien zu gelangen, müssen zuvor alle chinesische Zweigstellen aufgesucht werden.
Auch eine firmeneigene Prüfkommission unter Leitung von PricewaterhouseCoopers versucht derzeit, Licht in die Affäre zu bringen, die Anfang Juni von Shortseller Carson Block aufgedeckt wurde. Die Veröffentlichung des Berichts wurde von Sino-Forest auf das Jahresende verschoben.
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