Commodities Weekly: Marktkommentar


Der panikartige Ausverkauf an den Aktienmärkten rund um den Globus setzte sich in der laufenden Handelswoche - wenn auch in vermindertem Tempo - weiter fort und färbte die bisherige Monatsbilanz der wichtigsten Indizes, wie Dax (-19%), Eurostoxx 50 (-17%) und S&P 500 (-9%) blutrot. Obgleich sich die Rohstoffmärkte und insbesondere die Industrierohstoffe dem Abwärtstaumel des wohl wichtigsten Konjunkturindikators nicht gänzlich entziehen konnten, fiel die Bewegung gemessen an Gesamtmarktindizes wie dem DJUBS (-3%) um ein Vielfaches geringer aus. [Fortsetzung S. 2]
Performance:
Die Turbulenzen der zurückliegenden beiden Wochen hat die 2011er-Performance der zentralen Rohstoffbenchmarks auf Excess Return-Basis deutlich ins Minus rutschen lassen (DJUBS/GSCI: -3%/-2%). Auch der LBBW Top Ten Index musste Einbußen hinnehmen, blieb jedoch mit einem Plus von 8% ggü. dem Jahresbeginn klar im positiven Bereich.
Energie:
Brent hat im Wochenverlauf unser 12-Monatsziel von 100 USD bereits erreicht. Wir gehen davon aus, dass die politische Prämie bei Brent sich langsam abschwächt und eine Annäherung an WTI stattfindet, das aktuell bei rund 86 USD notiert. Wir haben daher unsere 3-Monatsprognose auf 100 USD und die 12-Monatsprognose auf 90 USD korrigiert.
Edelmetalle:
Der "Angstbarometer" schlechthin kennt dieser Tage wieder einmal nur eine Richtung. In acht der vergangenen zehn Handelstage markierte der Goldpreis ein neues Rekordhoch und reflektierte damit die extreme Anspannung an den Finanzmärkten. Binnen kürzester Zeit hat Gold damit unser 12-Monatskursziel von 1.750 USD je Feinunze erreicht. Vor dem Hintergrund der neuen Rahmenbedingungen, allen voran der Ratingherabstufung der USA und dem Bekenntnis der Fed zu einer andauernden Nullzinspolitik überarbeiten wir derzeit unsere Prognosen für das Edelmetall. Im Falle stärkerer Rücksetzer raten wir weiterhin zum Goldkauf.
Industriemetalle:
Auch an den Industriemetallen gingen die Turbulenzen an Aktien- und Anleihemärkten nicht spurlos vorüber. So registrierte die London Metal Exchange allein seit Anfang August Kursrückgänge von 8% (Aluminium, Blei) bis 16% (Zinn), womit inzwischen sämtliche NE-Metalle auf Mehrmonatstiefständen notieren. In Anbetracht der trotz aller Abschwächungstendenzen noch immer soliden Konjunkturperspektiven erscheint der jüngste Preisverfall übermäßig stark ausgefallen zu sein, so dass die Metallnotierungen aus Absicherungs- wie Anlageperspektive u.E. ein attraktives Niveau erreicht haben.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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