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Bestandsaufnahme der Metallmärkte

03.08.2011  |  Eugen Weinberg (Commerzbank)
- Seite 4 -
Zinn:

Der Zinnpreis hat im April im Zuge der allgemeinen Rohstoffschwäche seinen zweijährigen Aufwärtstrend zunächst beendet, um innerhalb von nur zwei Monaten um 26% nachzugeben. Mittlerweile befindet sich Zinn wieder im Aufwind, liegt mit fast 29.000 USD je Tonne aktuell aber immer noch knapp 15% unter dem Allzeithoch.

Die Lage am globalen Zinnmarkt scheint sich etwas zu entspannen, was in erster Linie den gestiegenen Produktionsraten und höheren Exporten geschuldet ist. So hat Indonesien, der weltweit zweitgrößte Zinnproduzent und größte -exporteur, laut Angaben des indonesischen Handelsministeriums im Juni mit 10.875 Tonnen 35% mehr Zinn exportiert als noch ein Jahr zuvor. Damit wurden zum ersten Mal seit Mai 2009 wieder mehr als 10.000 Tonnen Zinn in einem Monat ausgeführt. Die Exporte im ersten Halbjahr lagen mit 50.163 Tonnen 16% über Vorjahr (Grafik 12).

Der Anstieg ist in erster Linie auf ein Nachlassen der schweren Regenfälle nach einer ungewöhnlich langen und starken Monsunsaison zurückzuführen. Diese hatte lange Zeit sowohl die Produktion als auch den Transport von Zinn in Indonesien behindert. Währenddessen haben sich aber offensichtlich auch einige Lagerbestände angehäuft, welche nach dem Ende der Monsunsaison ausgeliefert werden konnten.

Die bis April dieses Jahres nahezu ununterbrochen gestiegenen Zinnpreise haben zugleich Anreiz gegeben, die Produktion auszuweiten. Dies dürfte dazu beitragen, dass sich die Angebots-Nachfrage-Situation am globalen Zinnmarkt weiter entspannt. Laut Daten von WBMS bestand am Zinnmarkt in den ersten fünf Monaten des Jahres ein Angebotsüberschuss von 600 Tonnen. Im gesamten letzten Jahr wies der Markt noch ein Angebotsdefizit von 15.231 Tonnen auf (Grafik 13).

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Die zuletzt global gestiegene Produktion machte sich auch in stark gestiegenen Zinnvorräten in den Lagerhäusern der LME bemerkbar. Diese wurden bis Mitte Juni auf ein 14-Monatshoch von 22.560 Tonnen ausgebaut. Ähnlich wie bei den meisten anderen Metallen hat mittlerweile ebenfalls bei Zinn ein - wenn auch moderater - Abbau der Lagerbestände eingesetzt. Der Angebotsüberschuss der ersten fünf Monate dürfte daher im weiteren Jahresverlauf reduziert werden.

Dennoch hat sich das fundamentale Umfeld am Zinnmarkt eingetrübt. Insbesondere das höhere verfügbare Angebot am Weltmarkt dürfte einem deutlichen Anstieg des Zinnpreises zumindest kurzfristig im Wege stehen. Wir revidieren daher unsere vormals optimistischen Preisprognosen bis Ende 2012 nach unten. Bis Ende dieses Jahres erwarten wir nun einen moderaten Preisanstieg auf rund 30.500 USD je Tonne. Ende 2012 sehen wir den Zinnpreis bei knapp 33.000 USD je Tonne.

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