Die Renaissance des Atomstroms


Klimawandel, CO2-Ausstoß, Energiesicherheit und steigende Kosten bei den fossilen Energieträgern haben zu einem erneuten Interesse an Kernenergie geführt. Anfang des Jahres 2010 begann die Renaissance des Atomstroms. Doch mit dem Unglück der Fukushima-Daiichi-Atomreaktoren wurde dieses Wiederaufleben unterbrochen und eine Überprüfung der Sicherheit der Meiler wurde angeordnet.

Wie kam es zur Entstehung der Hausse auf dem Uranmarkt und wird sie sich nach den Negativschlagzeilen des Reaktorunglücks von Fukushima fortsetzen? Hier ein paar Basisdaten zum Thema Atomstrom:
Kohle- und Erdgaskraftwerke stoßen Kohlendioxid aus. Für Erdgaskraftwerke sind enorme Investitionen in Rohrleitungen und Infrastruktur notwendig.
Im Verlauf eines Jahres stößt ein Kohlekraftwerk mit einer Leistung von 1.000 MW eine Gesamtmenge von 30.000 LKW-Ladungen Asche aus, die zum großen Teil krebserregende Stoffe und Toxine enthält. Pro Sekunde gehen etwa 270 kg CO2 und 5 kg Schwefeldioxid durch den Schornstein.
Aufgrund seiner Eigenschaften als flüchtiger Stoff und wegen fehlender Infrastruktur ist eine primäre Energiegewinnung aus Wasserstoff praktisch nicht umsetzbar.
Strom aus Sonne, Wind und Erdwärme ist und bleibt ein Nischenprodukt und wurde noch nicht in größerem Rahmen erprobt. Erdwärme scheint momentan auf wenige Landstriche verschiedener Länder beschränkt zu sein und für jede dieser Stromerzeugungsmethoden müssen große Investitionen aufgebracht werden, um den Strom dorthin zu bringen, wo er benötigt wird. Zwar sind alle drei Technologien sehr wichtig und jede einzelne von ihnen trägt in gewissem Maße zur Energieunabhängigkeit bei. Jedoch sind sie mit dem heutigen Stand der Technik nicht in der Lage, als primäre Energielieferanten zu dienen.
Eine Solaranlage mit einer Leistung von 1.000 MW würde eine Fläche von 129 km² bis 259 km² einnehmen und für die Errichtung wäre eintausend mal soviel Material notwendig wie für ein Atomkraftwerk mit derselben Leistung.
Um eine gleichwertige Leistung zu erzielen wie die sechs 1.000-MW-Atomreaktoren in Yongwang, Südkorea, würde ein Windpark eine Fläche mit einer Breite von 245 km und einer Länge, die etwa der Entfernung zwischen San Francisco und Los Angeles entspricht, einnehmen. Eine Solaranlage würde etwa eine Fläche von 52 km² einnehmen.
Ethanol als Energieerzeuger kommt aufgrund der enormen Emissionen, der negativen Energiebilanz und der hohen umweltbezogenen Kosten nicht in Frage.
Wasserkraft: ein Übergang zu umweltfreundlicher Stromerzeugung kann nicht dadurch geschehen, dass alle Flüsse mit Dämmen versehen werden.
Die Weltgesundheitsorganisation und andere Quellen vermuten, dass pro Jahr 1 Million Menschen durch Luftverschmutzung sterben, die durch Kohlekraftwerke verursacht wird.
