Commodities Weekly - Marktkommentar
Strategie: Das Handelsgeschehen an den Rohstoffmärkten wird derzeit fast ausschließlich durch die täglichen Wasserstandsmeldungen aus den Unruheregionen im Nahen Osten und Nordafrika bestimmt. Hiervon profitieren insbesondere die Energiepreise und typische Krisenhäfen wie Gold. Aber auch aus Gesamtmarktperspektive blieb der Aufwärtstrend im Februar intakt. So verzeichnete der DJUBS Spot-Index den sechsten Monatsanstieg in Folge.
Aus unserer Sicht wird die geopolitische "Zitterprämie" den Märkten noch einige Zeit erhalten bleiben und damit auch die Rohstoffpreise weiter anheizen. Mittelfristig dürften die daraus erwachsenden Inflationsrisiken weltweit für Zinserhöhungen sorgen und so wieder dämpfend auf Öl, Kupfer und Co. einwirken.
Performance:
Angetrieben von den haussierenden Energie- und Edelmetallnotierungen erreichten die für Rohstoffinvestoren zentralen Gesamtmarktbarometer DJUBS und GSCI in der laufenden Handelswoche den höchsten Stand seit fast 2 ½ Jahren. Die LBBW-Indizes markierten indes abermals neue Rekordstände bei 134 (Top 10) und 128 Punkten (LS).
Energie:
Die Ölförderung in Libyen dürfte sich von 1,6 mbpd mittlerweile auf rund 1/3 ermäßigt haben. Saudi-Arabien hat dagegen den Output nach jüngsten Schätzungen deutlich erhöht. So wurden im Februar vermutlich 0,8 mbpd mehr gefördert als noch im Dezember. So lange die Spannungen in den Krisengebieten anhalten, dürfte der Ölpreis das aktuell hohe Niveau halten.
Edelmetalle:
Gold kletterte in dieser Woche auf ein neues Allzeithoch. Zwar setzte sich der allmähliche Abverkauf von ETC/ETF-Positionen vor allem in den USA fort. Allein der physische Bestand der Gold Shares von Marktführer SPDR reduzierte sich um 16,5 Tonnen. Eine Fortsetzung des Trends ist angesichts der drohenden Zinserhöhungen und größerer Positionen bei kurzfristig orientierten Marktteilnehmern wahrscheinlich. Der Goldpreis wurde hiervon angesichts der Geschehnisse in Nordafrika allerdings nicht beeinflusst. Silber erklomm ein neues 32-Jahres-Hoch und notiert am Terminmarkt inzwischen in Backwardation.
Industriemetalle:
Nach der kräftigen Korrektur in der Vorwoche erhielten die NE-Metallpreise durch die positiven Konjunkturmeldungen aus den USA und Europa entgegen unserer Erwartungen zuletzt rasch wieder Aufwind. Ein Aufwärtsrisiko sehen wir derzeit v.a. für die mit dem Ölpreis gewöhnlich hoch korrelierten, aktuell jedoch nur moderat gestiegenen, Aluminiumnotierungen (Prognosen in Überarbeitung).
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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