Commodities Weekly: Marktkommentar


Die Rohstoffe setzten auch im Januar ihre Aufwärtsbewegung fort, wobei die Dynamik spürbar nachließ. Gemessen am DJUBS Spot-Index betrug die Teuerung 1,5%, während sich die Zuwachsraten von September bis Dezember zwischen monatlich 3% und 8% bewegten. Da sich der Markt an positive Konjunkturnachrichten gewöhnt hat, ist das Enttäuschungspotenzial mittlerweile gewachsen.
Performance:
Für Rohstoffinvestoren fiel der Jahresstart sehr günstig aus. Angetrieben von den Sektoren Agrar, Softs und Industriemetalle legten die zentralen Gesamtmarktbarometer seit Anfang Januar um 1% (DJUBS) und 3% (S&P GSCI) zu. Auch die LBBW-Indizes profitierten von dem positiven Marktumfeld und zogen um rund 7% (Top 10) bzw. 1% (Long-Short) an.
Energie:
Im Zuge der Unruhen in Nordafrika verbuchte der Ölpreis wegen Sorgen um die weltweite Energieversorgung deutliche Aufschläge. Insbesondere eine mögliche Störung der Transporte durch den Suez-Kanal könnte kurzfristig zu Engpässen führen. Der Spread zwischen Brent und WTI hat sich auf mehr als 10 USD ausgeweitet. Die Lagerbestände am Lieferort für WTI in Cushing/USA sind zuletzt auf einen neuen Rekordwert gestiegen.
Edelmetalle:
Der einzige Rohstoffsektor, der das neue Jahr mit deutlichen Minuszeichen einleitete, waren die Edelmetalle. Gold verlor im Januar 6%, Silber ging sogar um 8% zurück. Die Korrektur des weißen Metalls überrascht jedoch wenig, da der Preis im zweiten Halbjahr rund 80% hinzugewann. Im Gegensatz hierzu verteuerten sich Platin und Palladium um jeweils 3%. Trotz der positiven Aussichten für Konjunktur und Fahrzeugabsatz sind beide Rohstoffe derzeit relativ teuer und ein Preisrückgang wäre im Falle der von uns erwarteten Korrektur industriell genutzter Rohstoffe sehr wahrscheinlich.
Industriemetalle:
Die Basismetallnotierungen setzen ihren Höhenflug auch im neuen Jahr bislang nahezu ungebremst fort. Als Preistreiber fungieren dabei sowohl der schwache US-Dollar und das insgesamt freundliche Kapitalmarktumfeld, als auch neuerliche Angebotsstörungen aufgrund von Wetterkapriolen und Naturkatastrophen (v.a. Australien, Indonesien). So haben etwa die Preise für Nickel und Zinn seit dem Jahresbeginn bereits um 13% bzw. 14% zugelegt. Kupfer eilt indessen weiter von einem Rekord zum nächsten und befindet sich inzwischen nur unweit der 10.000 USD-Marke. Wenngleich das starke Momentum kurzfristig eher für eine Fortsetzung der Hausse spricht, erscheint das Preisniveau aus fundamentaler Sicht an fast allen NE-Metallmärkten überhöht.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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