Commodities Weekly: Marktkommentar
Strategie: Nach der rasanten Preisrallye in den letzten beiden Monaten 2010 sind die Rohstoffmärkte auch in das neue Jahr mit Rückenwind gestartet. Mehrheitlich positive Konjunkturmeldungen dies- und jenseits des Atlantiks sowie reges Investoreninteresse sorgten in den ersten beiden Handelswochen insbesondere an den Energiemärkten für anziehende Notierungen.
Aus unserer Sicht sind viele Rohstoffpreise aktuell zwar deutlich über das Ziel hinausgeschossen und somit reif für eine Korrektur. Vor dem Hintergrund der robusten globalen Konjunkturentwicklung, der sich verbessernden Fundamentaldaten (sinkende Überschüsse/Lagerbestände), der anhaltend expansiven Geldpolitik sowie der wachsenden Investmentflows deutet der übergeordnete Preistrend von Öl, Gold, Kupfer und Co. u.E. auch 2011 weiter nach oben.
Performance:
Die zentralen Benchmarkindizes DJUBS und S&P GSCI erzielten im vergangenen Jahr eine Gesamtrendite von rund 17% bzw. 9%. Im Vergleich zu anderen als risikoreich eingestuften Assetklassen, wie z.B. Aktien (MSCI World 2010: +13%) präsentierten sich Rohstoffe damit konkurrenzfähig. Die Performance der beiden LBBW-Rohstoffindizes lag 2010 bei 33% (Top 10-Index) bzw. 16% (Long Short-Index).
Energie:
Brent hat zuletzt ein neues 27-Monatshoch bei knapp 99 USD erreicht. Die Lagerbestände haben sich zwar in den letzten Wochen deutlich ermäßigt, dennoch sind die Öllager weiterhin gut gefüllt, so dass ein möglicher Ausflug über die Marke von 100 USD bei Brent & Co. zunächst nur von kurzer Dauer sein sollte.
Edelmetalle:
Der Goldpreis schloss das alte Jahr mit einem Plus von 29,3% auf Dollarbasis und 38,3% auf Eurobasis ab. Im neuen Jahr zeigte das gelbe Metall jedoch im Gegensatz zum Gesamtmarkt erst einmal Schwäche und fiel unter die Marke von 1.400 US-Dollar zurück. Aus charttechnischer Sicht hat sich zudem im Bereich von 1.425 US-Dollar eine bemerkenswerte Widerstandszone herausgebildet. Insgesamt verläuft die aktuelle Konsolidierung jedoch weniger ausgeprägt als frühere, was als Hinweis auf die gute fundamentale Untermauerung des aktuellen Preisniveaus gewertet werden kann. Bei Platin bahnt sich ein charttechnischer Ausbruch an.
Industriemetalle:
Kupfer erfuhr in den zurückliegenden acht Wochen eine regelrechte Preisexplosion. An der LME in London stieg die Notierung des roten Metalls von 8.400 USD/t auf aktuell 9.600 USD/t, ohne dass dies auf eine nennenswerte Veränderung der Angebots-Nachfrage-Situation zurückzuführen wäre. Dementsprechend halten wir den Kupferpreis aktuell für spekulativ überhitzt.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.




