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Emerging Markets: Rohstoffe überwinden die Krise

19.04.2010  |  Rainer Hahn
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Viele Länder aus den so genannten Emerging Markets setzen bei ihrer Wirtschaftsentwicklung vor allem auf Rohstoffe. Damit können sie mehr Geld erwirtschaften als mit Industrieprodukten oder Dienstleistungen. Ihren Rohstoffvorkommen haben sie es zu verdanken, dass sie ihre Aufholjagd auf den globalen Märkten nach der weltweiten Wirtschaftskrise wieder aufnehmen können. Eine Studie der Deutschen Bank zeigt, dass der Reichtum an Rohstoffen für viele Länder die Triebfeder ist, um die Konsequenzen der Finanzkrise zu bewältigen.

Für die Experten kommt vor allem die Wirtschaft Brasiliens gut durch die Krise. Sie bezeichnen das lateinamerikanische Land als Musterökonomie. 29 Prozent aller weltweit getätigten Zuckerexporte kommen aus Brasilien. Bei Sojabohnen, Mais, Kaffee, Orangensaft und Rindfleisch zählt das Amazonasland ebenfalls zu den weltweiten Spitzenreitern. Bei der Ausfuhr von Eisenerz hat Brasilien ebenfalls eine Spitzenrolle. Immer bedeutender wird das Land als Ölverkäufer. Lagen die bisherigen Reserven bei 11 Milliarden Barrel, wurde 2007 vor der Küste ein neues, riesiges Ölfeld entdeckt. Seitdem spricht man davon, dass Brasilien über Reserven von 19 Milliarden Barrel verfügt. Damit ist das Ende der Schätzungen jedoch noch nicht erreicht: Südlich des vor drei Jahren gefundenen Riesenfeldes könnte es zu einer weiteren Megaentdeckung kommen. Experten untersuchen das Areal derzeit. Unternehmen wie Petrobras werden davon langfristig profitieren können. So wundert es nicht, dass die Wirtschaft nach einem erwarteten kleinen Plus von 0,2 in 2009 im laufenden Jahr um fast 5 Prozent wachsen soll. Damit werden die Zahlen von 2007 und 2008 fast wieder erreicht, als die Wirtschaft Brasiliens jeweils um mehr als 5 Prozent gewachsen ist.

Selbst in der Krise des Jahres 2009 ist Vietnams Wirtschaftsleistung gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich zuletzt um 4,0 Prozent. Ein Grund für den steten Aufwärtstrend sehen die Frankfurter Experten im Rohstoffreichtum des südostasiatischen Landes, das bei vielen Investoren überhaupt nicht auf der Liste steht. Vietnam verfügt über reiche Öl- und Gaslagerstätten. Einen Namen macht man sich zudem als weltgrößter Exporteur von Pfeffer. Bei Kaffee und Reis liegt Vietnam weltweit an zweiter Stelle der Ausfuhrnationen. Für 2010 rechnen Beobachter mit einem weiteren Wachstumsschub, erwartet wird ein Plus von 5,0 Prozent.

Positiv gestimmt sind die Experten der Deutschen Bank auch gegenüber Südafrika. Sie verweisen auf einen mannigfaltigen Rohstoffvorrat im Boden am Kap. Dazu gehören Gold, Platin, Kohle, Diamanten, Eisenerz, Chrom und Palladium. Die hohen Rohstoffpreise der vergangenen Jahre haben die südafrikanische Wirtschaft gestützt. 2009 wird der Staat am Kap jedoch von der Wirtschaftskrise erfasst, die Wirtschaft schrumpft um 1,1 Prozent, während sie im Vorjahr noch ein Plus von 3,1 Prozent erzielte. 2010 soll die Wirtschaft des Gastgeberlandes der Fußball-WM dagegen wieder um 3 Prozent wachsen.

In der zweiten Reihe der erfolgreichen Rohstoffnationen tummelt sich unter anderem Kolumbien. Vor der allgemeinen Krise lag das jährliche Wirtschaftsplus bei rund 6 Prozent. Das Krisenjahr 2009 hat wahrscheinlich nur ein marginales Plus von 0,2 Prozent eingebracht. Die allgemein aufgehellte Konjunkturstimmung sollte jedoch die Nachfrage nach Rohstoffen aus Kolumbien wieder beleben, was die Wirtschaft des Landes in Schwung bringen sollte. Nach unterschiedlichen Quellen liegen die Erdölreserven Kolumbiens zwischen 1,5 Milliarden Barrel und 1,9 Milliarden Barrel. Doch das Land an der Nordspitze Südamerikas hat mehr zu bieten. Es ist zugleich der viertgrößte Produzent von Nickel und Kohle weltweit. Bei Schnittblumen, Bananen und Kaffee gehört Kolumbien regelmäßig zu den Top 4 der Exportstatistik.
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