Steigende Preise bei Weizen & Co.


Nach monatelangen Höhenflügen der Softs wurden die Pferde gewechselt: Weizen (8,4%) Mais (6,4%) und Sojabohnen (3,8%) führen die Performance Hitliste der vergangenen Woche an (außer Palladium und Platin nur Getreide Futures unter den Top 10 der Rohstoffe). Am anderen Ende der Skala konnten sich Zucker und Baumwolle im Wochenvergleich behaupten, aber die Futures für Kakao (-3,3%) und Arabica (-5,3%) gaben kräftig nach (Robusta an der LIFFE -8%).

USDA November Report bestätigt ein gutes Agrarjahr
In der vergangenen Woche veröffentlichte die USDA ihren jüngsten Report zur globalen Entwicklung von Angebot und Nachfrage für landwirtschaftliche Produkte. Die Revision der Daten gegenüber dem letzten Monatsreport vom Oktober fallen für Getreide marginal aus, aber damit werden deutliche Änderungen gegenüber dem letzten Erntejahr (2008/09) wieder ein Stück sicherer.
Die US Weizenexporte werden nach dem Rückgang im letzten Erntejahr (von knapp 1,3 Mrd. bu auf ca. 1 Mrd. bu) nochmals 10% rückläufig erwartet (900 Mio. bu nach 875 Mio. bu im Oktober). Im Gegenzug sollen die Lagerendbestände nach 306 Mio. bu (2007/08) und 657 Mio. bu (2008/09) auf 864 Mio. bu steigen und damit trotz rückläufiger Produktion für eine entspannte Preissituation sorgen.
Bei Mais wird mit geschätzten knapp 13 Mrd. bu ein neuer Ernterekord in den USA nur knapp verfehlt, während die Lager sich dank erhöhtem Export kaum verändern sollen. Die US Sojabohnenproduktion soll nach erneut leicht angehobener Schätzung von 3,25 Mrd. bu auf 3,32 Mrd. bu einen neuen Rekord liefern, der über 10% über dem Vorjahresniveau liegt. Der globale Vorrat aller Ölsaaten wird um 3,1 Mio. Tonnen höher mit 69 Mio. Tonnen geschätzt.

Fallende Baumwollvorräte, Zucker etwas entspannt
Für die globale Entwicklung von Angebot und Nachfrage für Baumwolle fiel die Revision deutlich aus: Mit 12,5 Mio. bales wird die US Produktion 4% geringer als im Vormonat erwartet. Weltweit soll die Produktion um über 1 Mio. bales sinken, der Verbrauch dagegen ca. 900.000 bales steigen und damit die globalen Lager um 13% gegenüber ihrem Anfangsbestand auf knapp 54 Mio. bales abschmelzen.
Die bei Zucker in den USA so stark fokussierte stocksto-use- ratio stieg gegenüber den kritischen 7,9% vom Oktober auf 9,6%, was allerdings immer noch deutlich unter den 13,5% des letzten Erntejahres liegt.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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