Grundlagen der Goldgewinnung: Wie kommt das gelbe Metall aus dem Boden?


Gold gibt es überall auf der Welt - nur nicht überall in der Konzentration, die einen Abbau sinnvoll macht. Die Erdkruste enthält ungefähr 0,004 Gramm Gold pro Tonne und selbst im (Salz-)Wasser findet man eine Menge dieses Metalls. Nur eben nicht in wirtschaftlich sinnvollem Ausmaß. Um mit dem Edelmetall Geld zu verdienen, mit zumindest Aussicht auf Erfolg, muss man sich an anderer Stelle umschauen.
Goldwaschen, wie zu Zeiten des Goldrauschs beispielsweise in Kalifornien, ist keine Alternative. Diese natürliche Konzentration ist nicht verlässlich genug und auch nicht ausreichend umfangreich, für die Unternehmen. Stattdessen suchen sie nach, relativ gesehen, hohen Goldkonzentration im Erdboden, die abgebaut und zu reinem Gold verarbeitet werden können.
Solche Lagerstätten finden sich sowohl nahe der Erdoberfläche als auch tiefer unter Tage und in Kombination mit anderen Metallen wie Silber oder Kupfer. Wo das Gold aufzufinden ist, bestimmt, mit welcher Technik es abgebaut wird. Und wie hoch die Kosten sein werden.
Am Anfang steht die Geologie. Durch die Untersuchung der Gesteinsarten und deren Formation in einer Region und durch die Entnahme zahlreicher Proben bestimmen Geologen, wo es sich für ein Unternehmen lohnen könnte, genauer hinzuschauen. Um festzustellen, was genau sich auf einem Gelände finden lässt, werden zahllose Erzproben entnommen, und zwar mit so genannten Diamantkernbohrungen. Dabei werden Bohrer genutzt, deren Spitze, wie der Name schon sagt, mit industriellen Diamanten überzogen sind.
Durch die Untersuchung dieser Proben können die Geologen feststellen, wo das Erz, dass sie suchen, liegt und wie es mit anderen Metallen und Gestein verbunden ist. Dann übernehmen die Ingenieure und müssen den besten Weg finden, das Metall aus dem Boden zu holen.
Zwei entscheidende Angaben aus diesen Proben sind der Gehalt und die Größe der Entdeckung. Hier kommen die Begriffe "gemessene und angezeigte" Ressourcen sowie "nachgewiesene und wahrscheinliche" Reserven ins Spiel, die so häufig in den Berichten der Unternehmen auftauchen.
Mit wahrscheinlichen Reserven werden Bereiche bezeichnet, von denen man weiß, dass dort Gold existiert. Es ist aber nicht sicher, dass der Abbau wirtschaftlich oder technisch möglich ist. Nachgewiesene Reserven sind das, was der Name sagt. Die Geologen weisen Gold in den Proben nach und die Ingenieure sind sicher, dass sie es aus dem Boden bekommen. Die Kategorien gemessene und angezeigte Reserven werden von der kanadischen Regierung verlangt, von der SEC in den Vereinigten Staaten aber nicht anerkannt.
Wenn man die Berichte von Firmen wie Agnico Eagle Mines (WKN 860325) durchforstet, findet man dort sowohl die Zahlen für alle diese Kategorien, da die Unternehmen die Regeln aller Länder erfülle müssen, in denen sie aktiv sind. Auf jeden Fall stellen diese Zahlen die genaueste, im guten Glauben abgegebene Schätzung des Unternhmens in Bezug auf die gesamte vorhandene Goldmenge dar, die aus einem bestimmten Bereich innerhalb der Lebensdauer einer Mine gewonnen werden könnte.
Damit wird nicht garantiert, dass das Gold abgebaut wird oder abgebaut werden kann, aber die Möglichkeit besteht. Je höher der Goldgehalt des Erzes und he mehr Gold vorhanden ist, desto kosteneffektiver kann man fördern. Und das ist, wie in eigentlich allen Bereichen des Geschäftslebens, äußerst wichtig. Im Bergbau bedeutet das, zu kontrollieren, wie die Mine betrieben wird.
Dies - Tagebau vs. Untertagebau, Extraktion etc. - wird dann in den nächsten Tagen unser Thema sein.