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Gewinnmitnahmen bei Edelmetallen

28.09.2015 | 11:35 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise setzen das Auf und Ab der letzten Woche fort. Nach dem Anstieg am Freitag geben die Preise ihre Gewinne heute größtenteils wieder ab. Brent fällt auf 48 USD je Barrel, WTI auf 45 USD je Barrel. Schwache Konjunkturdaten aus China sorgen erneut für Gegenwind. Da die Märkte in China ab dem 1. Oktober wegen Feiertagen für eine Woche geschlossen bleiben und während dieser Zeit kaum Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte veröffentlicht werden, wird es zumindest vorübergehend keine weiteren Störfeuer von dieser Seite geben, was den Ölpreisen Rückenwind geben könnte. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die Anzeichen für einen Rückgang der US-Ölproduktion verdichten. Weitere Indizien hierfür gibt es.

Laut Baker Hughes sind die aktiven Ölbohrungen in den USA in der letzten Woche um weitere 4 zurückgegangen. Das war der vierte Rückgang in Folge. Die Zahl der aktiven Ölbohrungen liegt mit 640 nur noch knapp über dem Tief von Ende Juni, d.h. der Großteil des zwischen Anfang Juli und Ende August erfolgten Anstiegs wurde inzwischen wieder rückgängig gemacht. Die spekulativen Finanzanleger haben ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 22. September um knapp 20 Tsd. auf 163,8 Tsd. Kontrakte ausgeweitet, was wohl auch auf die Erwartung einer fallenden US-Ölproduktion zurückzuführen ist.

Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI sind damit die fünfte Woche in Folge gestiegen und liegen inzwischen auf dem höchsten Niveau seit Anfang Juli.



Edelmetalle

Der Goldpreis hat seinen Höhenflug gestoppt und gibt am Morgen auf weniger als 1.140 USD je Feinunze nach. Grund hierfür waren die erneute Aufwärtsrevision des BIP in den USA für das zweite Quartal und der festere US-Dollar. In Euro gerechnet stieg Gold bedingt durch die Aufwertung der US-Währung zwischenzeitlich auf ein 5-Wochenhoch von über 1.030 EUR je Feinunze, steht am Morgen aber ebenfalls unter Druck und handelt wieder unterhalb von 1.020 EUR. Silber kann sich der Schwäche bei Gold nicht entziehen und fällt zum Wochenauftakt unter die Marke von 15 USD je Feinunze.

Gemäß CFTC-Daten zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer wurden sowohl bei Gold als auch bei Silber in der Woche zum 22. September die Netto-Long-Positionen deutlich ausgeweitet. Im Falle von Gold wurden sie auf 20,8 Tsd. Kontrakte mehr als verdoppelt, im Falle von Silber kam es sogar zu einem Aufbau um 12,7 Tsd. auf 15,0 Tsd. Kontrakte. Bei Silber ist dies der höchste Stand seit Anfang Juni. Der Preisanstieg beider Edelmetalle in der Beobachtungsperiode war demnach auch spekulativ getrieben.

Angesichts der sehr starken Ausweitung der Netto-Long-Positionen hätte man allerdings größere Preisanstiege erwarten können. Da die Preise nach dem Datenstichtag weiter gestiegen sind, dürften die Netto-Long-Positionen mittlerweile noch höher liegen. Auch der starke Preisanstieg von Palladium dürfte spekulativ unterstützt sein. Dieser erfolgte aber erst nach dem Datenstichtag und ist daher noch nicht in der CFTC-Statistik erfasst.


Industriemetalle

Die Metallpreise zeigen sich zum Wochenauftakt wenig erholt und handeln weitgehend auf den Schlusskursniveaus von letztem Freitag. Im Interesse der Marktteilnehmer werden diese Woche wohl neue Konjunkturdaten aus China liegen. Am Donnerstag wird der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) für September veröffentlicht, der Aufschluss über die Stimmung in der chinesischen Industrie gibt. Der letzte Woche von Caixin erhobene vorläufige PMI war entgegen den Erwartungen bereits auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahren gefallen.

Da die chinesischen Märkte wegen der "Goldenen Woche" vom 1. bis 7. Oktober geschlossen sind, dürfte sich schon im Vorfeld das Handelsvolumen ausdünnen. Dies wiederum könnte zu erhöhter Volatilität an den Metallmärkten führen.

Nach einer zwischenzeitlich optimistischeren Einstellung der spekulativen Finanzinvestoren zu den Metallen im Allgemeinen und Kupfer im Speziellen, herrscht mittlerweile wieder Pessimismus vor. Gemäß CFTC-Statistik gab es in der Woche zum 22. September an der Comex in New York bei Kupfer wieder Netto-Short-Positionen von 5,1 Tsd. Kontrakten. Der Kupferpreis ist im Beobachtungszeitraum um 5% bzw. 270 USD je Tonne gefallen, wozu die spekulativen Finanzinvestoren wohl beigetragen haben.


Agrarrohstoffe

Rohzucker verteuerte sich im meistgehandelten Kontrakt mit Fälligkeit März 2016 am Freitag um 4,6% auf 12,4 US-Cents je Pfund. Der Rohzuckerpreis profitierte zum Ende der Woche stark von den jüngsten Daten der Zuckerindustrievereinigung Unica zur Zuckerproduktion in Brasilien. Demnach war in der ersten Septemberhälfte im dominierenden Anbaugebiet Center-South 33% weniger Zucker produziert worden als im Vorjahreszeitraum.

Ein Grund dafür war heftiger Regen, der die Ernte von Zuckerrohr erschwerte, so dass 26% weniger Zuckerrohr der Verarbeitung zugeführt wurde. Davon wiederum wurde ein größerer Teil als im Vorjahr nicht zu Zucker, sondern zu Ethanol verarbeitet. Dies gilt auch für die gesamte Saison seit April und ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Zuckerproduktion 2015/16 bisher um 11% unter dem Vorjahr liegt. Dass auch für die nächsten Wochen viel Regen vorhergesagt wird, lässt weitere Verzögerungen bei der Ernte erwarten und eine weitere Verschlechterung des Zuckergehalts des Rohrs befürchten.

In diesem Umfeld wird das bereits seit Monaten für die Saison 2015/16 prognostizierte globale Defizit greifbarer. Hinzu kommt, dass der Brasilianische Real, dessen massive Abwertung seit Monaten den Zuckerpreis drückte, zuletzt etwas stärker notierte. Seine weitere Entwicklung wird mitbestimmen, ob dem Zuckerpreis eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung seit dem 7-Jahrestief vor einem Monat gelingt.


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