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Gold profitiert von nervösen Finanzmärkten

25.09.2015 | 11:06 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Seit Ende August befindet sich Brent in einem übergeordneten Seitwärtstrend und schwankt die meiste Zeit zwischen 48 und 50 USD je Barrel. Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass 50 USD die "neuen 100 USD" sind, also ein Preisniveau, auf dem sich der Ölpreis langfristig einpendeln wird. Vielmehr sehen wir es als einen Zwischenstopp vor dem von uns erwarteten Preisanstieg in den kommenden Monaten an. Denn das aktuelle massive Überangebot ist keine neue Normalität, was den Marktteilnehmern u.E. demnächst immer bewusster wird.

Im Übrigen könnte der VW-Skandal und die womöglich geringere Nachfrage nach Dieselfahrzeugen zu einem langfristig höheren Ölnachfragewachstum führen. Denn die Dieselfahrzeuge sind in der Regel deutlich sparsamer als Benziner.


China will ab 2017 den landesweiten Handel mit CO2-Zertifikaten einführen. Das Reich der Mitte ist für rund 30% des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Die Emissionen liegen dort mit 10,33 Bio. Tonnen CO2 jährlich (Daten aus 2013) rund doppelt so hoch wie im zweitgrößten „Verschmutzungsland“ USA mit 5,3 Bio. Tonnen. Werden die USA nun folgen? Die Initiativen zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes dürften langfristig für den Energiesektor gravierende Implikationen mit sich bringen. Eine offensichtliche Folge wäre z.B. ein geringeres Kohlenachfragewachstum weltweit.


Edelmetalle

Gold stieg gestern im Zuge eines schwächeren US-Dollar und fallender Aktienmärkte um 2% auf ein Monatshoch von über 1.150 USD je Feinunze. Heute Morgen handelt es wieder etwas unter diesem Niveau, nachdem die Fed-Vorsitzende Yellen am Abend während einer Rede quasi eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr angekündigt hat. Daten der Hongkonger Statistikbehörde zufolge hat China im August auf Netto-Basis 59,3 Tonnen Gold aus Hongkong importiert, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.

Die Netto-Importe stiegen zugleich den zweiten Monat in Folge und erreichten ein 3-Monatshoch. Die höhere Nachfrage dürfte auf die niedrigen Goldpreise Ende Juli/Anfang August zurückzuführen sein, welche damals ein 5½-Jahrestief markierten. In den ersten acht Monaten des Jahres summieren sich die Netto-Goldimporte Chinas aus Hongkong auf 484,6 Tonnen und liegen damit nur noch marginal unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau.

Da in China nun die traditionell nachfragestärkste Zeit nach Gold bevorsteht - diese beginnt mit der "Goldenen Woche" Anfang Oktober und dauert bis zum Neujahrsfest Anfang Februar -, sollten auch die Goldimporte in den nächsten Monaten weiter anziehen. Dies wiederum sollte dem Goldpreis Unterstützung geben.

Gemäß Daten von Thomson Reuters GFMS und Société Générale ist das sog. globale Hedge-Buch im zweiten Quartal um 17 Tonnen auf 177 Tonnen gefallen. Für das Gesamtjahr 2015 gehen die beiden unter dem Strich nun ebenfalls von leichten Auflösungen von Absicherungspositionen der Goldproduzenten aus. Die Minenunternehmen erwarten auf mittlere Sicht offenbar steigende Goldpreise.



Industriemetalle

Gemäß Daten des Weltstahlverbands ist die weltweite Stahlproduktion im August im Vergleich zum Vorjahr um 3,5% auf 132 Mio. Tonnen gefallen. In den einzelnen Produzentenländern/-regionen gab es dabei unterschiedliche Tendenzen. Die Kapazitätsauslastung der Hochöfen lag im letzten Monat nur noch bei 68%, was dem niedrigsten Stand seit fast 4½ Jahren entspricht. Von Januar bis August wurden 1,078 Mrd. Tonnen Stahl hergestellt, 2,3% weniger als im Vorjahr.

Zu den Ländern, in denen die Produktion rückläufig war, zählt auch China. Dennoch produziert das Reich der Mitte weiter über Bedarf. Dies spiegelt sich in hohen Exporten wider, welche Daten der Zollbehörde zufolge in den ersten acht Monaten des Jahres mit knapp 72 Mio. Tonnen 27% über dem Vorjahr lagen. Der Verband der chinesischen Eisen- und Stahlhersteller schätzt, dass im Gesamtjahr 2015 mehr als 100 Mio. Tonnen Stahl ausgeführt werden.

Allerdings gibt es in vielen Ländern Bestrebungen, mittels Anti-Dumping Maßnahmen gegen die Stahlflut aus China vorzugehen. Sollte die Stahlproduktion in China wie auch auf globaler Ebene weiter sinken, könnte dies die Nachfrage nach Eisenerz bremsen. Nach dem deutlichen Preisanstieg seit Anfang Juli - Eisenerz handelte damals auf dem tiefsten Stand seit Beginn der Datenreihe vor etwa sieben Jahren - ist der Preis in den letzten Tagen wieder auf gut 55 USD je Tonne gefallen. Die massive Ausweitung der Eisenerzproduktion dürfte einem nachhaltigen Preisanstieg noch entgegenstehen.


Agrarrohstoffe

Der Internationale Getreiderat IGC veröffentlichte gestern neue Angebots- und Nachfrageprognosen für Getreide. Er hob seine Prognosen um 9 Mio. Tonnen an und prognostiziert zum Ende des Erntejahres 2015/16 nun globale Getreidevorräte von 456 Mio. Tonnen, was dem höchsten Stand seit 29 Jahren entspricht.

Die Prognoseänderung für das laufende Erntejahr ist hauptsächlich auf eine höher erwartete weltweite Weizenproduktion zurückzuführen. Diese soll laut IGC verglichen zur letzten Prognose im August um 7 Mio. auf ein Rekordniveau von 727 Mio. Tonnen steigen. Damit könnte die Weizenproduktion in diesem Jahr ebenfalls gut 7 Mio. Tonnen über dem Vorjahreswert liegen.

Der Hauptgrund für die Anhebung der globalen Produktionsschätzung ist die Weizenernte in der EU. Nach Angaben des IGC dürfte diese auf 155,5 Mio. Tonnen steigen und würde damit nur noch knapp unter der Ernte von 156,2 Mio. Tonnen im letzten Jahr liegen.

Auch die Ernteprognose für China wurde um 1,5 Mio. auf 129 Mio. Tonnen angehoben. Russland soll ebenfalls 1 Mio. Tonnen mehr Weizen produzieren und am Ende des Jahres bei 60 Mio. Tonnen liegen. Der in Paris gehandelte EU-Weizen verlor daraufhin gestern 1,1% und schloss bei 173 EUR je Tonne. Der US-Weizenpreis verlor ebenfalls deutlich und beendete den Handel mit einem Minus von 2% bei 497 US-Cents je Scheffel.


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