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IEA warnt vor langfristig steigenden Ölpreisen

04.06.2014 | 11:46 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise erholen sich von ihren gestern verzeichneten Tiefständen. Brent steigt auf 109 USD je Barrel, WTI auf 103 USD je Barrel. Für Unterstützung sorgt ein etwas stärker als erwartet ausgefallener Rückgang der US-Rohöllagerbestände, welche in der letzten Woche laut API um 1,4 Mio. Barrel gesunken sind. Auch in Cushing gab es einen erneuten Lagerabbau. Das US-Energieministerium veröffentlicht die offiziellen Daten heute Nachmittag. Die Erwartung eines Rückgangs um lediglich 160 Tsd. Barrel könnte sich als zu niedrig erweisen.

Damit die Ölpreise weiter steigen, müsste der Lagerabbau aber stärker ausfallen als vom API gemeldet. Denn der globale Ölmarkt ist derzeit ausreichend versorgt. Laut dem Chefvolkswirt der Internationalen Energieagentur, Birol, würde die OPEC genug Öl produzieren, um die Nachfrage zu befriedigen. Langfristig sieht die IEA allerdings Probleme heraufziehen. So wären in den nächsten 20 Jahren Investitionen von 40 Bio. USD im Energiesektor notwendig, um die wachsende Nachfrage und das fallende Angebot aus bestehenden Quellen auszugleichen.

Der Großteil dieser Investitionen müsste dabei in den Ländern des Mittleren Ostens erfolgen, da der Schieferölboom in den USA in etwa 10 Jahren ausläuft. Sicherheitsbedenken und anderweitige Ausgabenprioritäten könnten dem allerdings entgegenstehen. Die IEA warnt daher vor langfristig steigenden Ölpreisen. Höhere Ölpreise dürften die von der IEA geforderten Investitionen ermöglichen, wie die vergangenen Jahre gezeigt haben. So haben sich die realen Investitionsausgaben im Energiebereich der IEA zufolge seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt.


Edelmetalle

Der Goldpreis markierte gestern mit 1.240 USD je Feinunze den tiefsten Stand seit etwas mehr als vier Monaten und handelt am Morgen nur leicht über diesem Niveau. Einer kurzfristigen Erholung des Goldpreises stehen der zunehmende Optimismus der Marktteilnehmer über die wirtschaftliche Entwicklung in den USA und die verhaltene physische Nachfrage in Asien entgegen.

Die gestern veröffentlichten sehr niedrigen Mai-Inflationszahlen für die Eurozone hielten den Goldpreis ebenfalls in Schach. In Anbetracht der jüngsten Preisentwicklung zeigen sich die ETF-Bestände dagegen relativ stabil.

In den USA wurden im Mai auf annualisierter Basis 16,7 Mio. Fahrzeuge verkauft. Dies entspricht einem Anstieg um 8,4% gegenüber dem Vorjahr und dem höchsten Niveau seit Februar 2007. Die Absatzzahlen deuten auf eine robuste Nachfrage insbesondere nach Palladium hin, da der US-Markt benzinlastig ist. Allerdings profitieren die Preise der Platinmetalle davon nicht, was wir auf die fortgesetzten Gespräche in Südafrika zurückführen.

Nach dem Bergbauminister gestern hat sich heute Morgen erstmals der Präsident der radikalen Gewerkschaft AMCU optimistisch geäußert, schon kurzfristig einen Durchbruch erzielen zu können.



Industriemetalle

Indonesien hat für April ein überraschend hohes Handelsbilanzdefizit vermeldet. Daten der nationalen Statistikbehörde zufolge summierte sich dieses auf 1,96 Mrd. USD, der höchste Fehlbetrag seit Juli 2013 und der zweithöchste seit mindestens sechs Jahren. Laut Aussagen des Leiters der Statistikbehörde ist das Defizit vor allem auf das am 12. Januar in Kraft getretene Exportverbot von unbehandelten Erzen zurückzuführen, wodurch deren Ausfuhren nahezu gegen Null gingen.

Das Exportverbot betrifft insbesondere Nickel und Bauxit, für andere Rohstoffe wie zum Bespiel Kupfer und Eisenerz bestehen theoretisch Ausnahmeregelungen (z.B. progressive Steuern). Aber auch hier gibt es große Schwierigkeiten. So warten Freeport McMoRan und Newmont Mining, die beiden größten ausländischen Minenproduzenten in Indonesien, seit Januar auf Ausfuhrgenehmigungen für Kupfer.

Freeport betreibt in Indonesien die Grasberg-Mine, die weltweit zweitgrößte Kupfer- und Goldmine, Newmont die Batu Hijau-Mine. Zusammen stehen sie für 97% der indonesischen Kupferproduktion. Newmont hat nun angekündigt, die Produktion einzustellen, da die Lagerkapazitäten komplett gefüllt seien. Freeport hatte bereits zuvor schon die Produktion um rund 60% zurückgefahren.

Die indonesische Regierung beharrt darauf, dass die Unternehmen Schmelzen im Land bauen, um die Erze vor Ort zu verarbeiten. Die beiden Unternehmen haben dazu der Regierung entsprechende Garantien gegeben. Es ist allerdings fraglich, ob ein Monat ausreicht, um die indonesische Regierung zu einem Umdenken in der Exportpolitik zu bewegen.


Agrarrohstoffe

Der Preis für Arabica-Kaffee hat seit seinem in der zweiten Aprilhälfte erreichten 2-Jahreshoch inzwischen fast 20% abgeben müssen. Derzeit kostet Arabica-Kaffee 170 US-Cents je Pfund. Zuvor hatte sich der Preis innerhalb von nur 4 Monaten auf über 200 US-Cents je Pfund verdoppelt, nachdem die Kaffeegebiete des mit Abstand größten Anbieters Brasilien im ersten Quartal von der heftigsten Dürre seit Jahrzehnten getroffen wurden.

Die Prognosen einer rekordhohen Kaffeeernte konnten nicht gehalten werden, und statt der ursprünglich bis 60 Mio. Sack wurden die Prognosen auf teilweise nur noch wenig mehr als 40 Mio. Sack gesenkt. Nun aber zeigt sich mit der angelaufenen Ernte, dass die Schäden wohl doch nicht so hoch wie befürchtet sind. Im April und Mai fiel Regen, der offensichtlich doch noch Hilfe bringen konnte und vor allem für die kommende Saison die Aussichten verbessert. Schon spricht der brasilianische Agrarminister von einer wahrscheinlich sehr hohen Ernte im nächsten Jahr.

Auch wenn diese Euphorie möglicherweise verfrüht ist: Die Situation am Kaffeemarkt stellt sich nun etwas entspannter dar als vor Monatsfrist. So deutete der Agrarminister die Möglichkeit einer Aufwärtsrevision der von der staatlichen Behörde Conab geschätzten knapp 45 Mio. Sack an. Das US-Landwirtschaftsministerium erwartet knapp 50 Mio. Sack. Andere Marktbeobachter meldeten sich zuletzt ebenfalls mit Prognosen in dieser Größenordnung.



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