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Die Rohstoff-Woche - KW 04/2009: Barrack - Schutzheiliger der Rohstoffe?!

24.01.2009 | 18:22 Uhr | Roedel, Tim
Mittlerweile dürften es alle mitbekommen haben, dass der neue US-Präsident Obama heißt und auf Grund evolutionärer Entwicklungen eine dunkle Hautfarbe besitzt, die Medien haben dieses Thema ja hervorragend ausgeschlachtet. Dass dieser Umstand nun lediglich eine Symbolfunktion hat und nicht sofort zum Paradies in den 50 amerikanischen Bundesstaaten oder gar der ganzen Welt führen kann beziehungsweise wird, blieb bei all dem Primborium der letzten Tage nahezu ungenannt, beziehungsweise schien es im Überschwang von Paraden und Bällen niemanden so richtig interessiert zu haben. Obama heißt mit Vornamen nunmal nicht Jesus und er trägt auch keinen Heiligenschein, zumindest konnte man bisher noch keinen entdecken.

Es wird einige Zeit brauchen, bis die gröbsten Schäden, die durch unverantwortliches Handeln von Banken, Immobilienfinanzierern und Spekulanten verursacht wurden, beseitigt sein werden. Zunächst einmal wird Obama versuchen mittels neuerlichem Anwerfens der Gelddruckmaschinerie das US-amerikanische Haushaltsdefizit auszugleichen und seine Wahlversprechen einzuhalten. Zu diesen Wahlversprechen zählten unter anderem die Rückkehr der amerikanischen Truppen aus dem Irak (daraus wird wohl eher eine Art teilweiser Umverteilungskrieg, da etwa 30.000 Soldaten nicht in die USA zurück- sondern nach Afghanistan verlegt werden sollen), die Reformierung des amerikanischen Gesundheitssystems, die Bewältigung der erwähnten Finanzkrise und damit einhergehender Rezession und die Förderung von so genannten zukunftsorientierten Energien.

Die Schaffung von zukunftsorientierter Energie bedingt auch immer den Einsatz von Rohstoffen und bietet daher dem Rohstoff-Anleger gute Investmentchancen. Bereits in der letzten Ausgabe der Rohstoff-Woche stellten wir das Metall “Lithium“ vor, heute widmen wir uns einem weiteren Rohstoff, der Eingang in zukunftsorientierte Antriebsmotoren finden könnte, Silicium.

Silicium wird als energiereicher Brennstoff in vielen Explosivstoffen verwendet. Kaum bekannt ist, dass Silicium ähnlich wie Wasserstoff als Energieträger der Zukunft verwendet werden könnte. So kann Sand unter Energiezufuhr in Silicium und Sauerstoff aufgespalten werden. Das Silicium kann transportiert und an anderer Stelle zur Energiegewinnung verbrannt werden. Als Verbrennungsprodukt entsteht lediglich wieder Siliciumdioxid in Form von Sandstaub. Es ist auch möglich, brennbare Flüssigkeiten, so genannte Silane, aus Silicium herzustellen. Aktuelle Forschungen beschäftigen sich mit dem noch immer bestehenden Problem der Entfernung des Siliciumdioxid aus dem Verbrennungsraum und dem Abriebproblem. Sollten diese beiden Probleme auf chemischem Wege in absehbarer Zeit lösbar sein, dann könnte sich der Silicium-Motor als echte Alternative zum herkömmlichen Verbrennungsmotor erweisen.


What’s new in dieser Rohstoff-Woche?

Anvil Mining überstand den Vertragsüberprüfungs-Prozess der Demokratischen Republik Kongo schadlos und erreichte für seine Kupfer-Projekte ein paar nur geringe Veränderungen. Desweiteren kündigte die Demokratische Republik Kongo in dieser Woche an, dass man den Steuersatz auf alle geförderten Rohstoffe von derzeit 28% auf 1% senken werde, um mehr Firmen dazu zu ermutigen in kongolesische Rohstoff-Projekte zu investieren und bereits bestehenden Minen zu erlauben, die wegen der Finanzkrise und damit einhergehendem Nachfragerückgang zum Großteil niedergelegte Produktion wieder aufzunehmen und vor allem im Südteil des Kongo über 100.000 Arbeiter wieder in Lohn und Brot zu bringen.

Weiterhin wurde Laurent Nkunda, der Rebellengeneral der CNDP (Nationaler Kongress für die Verteidigung des Volkes) in Ruanda festgenommen. Dieser hatte mit seinen Schergen in den letzten Monaten den Ostteil des Landes unsicher gemacht und dabei auch einige größere Rohstoff-Projekte bedroht. Es ist davon auszugehen, dass Nkunda, der mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde, an das UN-Menschenrechtstribunal nach Den Haag überstellt wird.

Alle genannten Punkte zeigen, dass es die Demokratische Republik nun scheinbar ernst meint mit ihren monatelangen Beteuerungen, die traditionsreiche Minenindustrie des Landes auf Vordermann bringen zu wollen. Rohstoff-Anlegern öffnen sich dadurch gute Investitionsmöglichkeiten, wobei der Kongo noch immer als eines der risikoreichsten Investitionsgebiete weltweit gilt.

Gold konnte in dieser Woche erstmals seit September 2008 wieder die Marke von 900 USD je Unze erreichen. Als Hauptgrund für das Erstarken des gelben Metalls dürfte wohl die weiterhin vorherrschende Unsicherhiet der Anleger hinsichtlich taumelnder Bankenimperien sein. Das schon oft zitierte Bild des “sicheren Hafens“ lässt Gold trotz starkem Dollar outperformen.

Nach einer eher bearishen Woche für den überwiegenden Teil der Basis-Metalle konnten einige derselben auf Grund der Deckung von Shortbeständen am Ende der Woche wieder einiges aufholen und sogar ins Plus schwenken. Vor allem Aluminium, Kupfer und Zink konnten den Wochenausklang positiv gestalten, Nickel gar um 10% zulegen. Ein gegensätzliches Bild dagegen einmal mehr bei Aluminium, dessen Lagerbestände um fast 200.000 Tonnen zulegten und dadurch zu einem Abschlag von 8,5% beim Aluminium-Preis führten.

Der Purchase Managers Index (PMI) für die Eurozone, auch “ISM Manufacturing Index“ oder “ISM-Einkaufsmanagerindex“, der wichtigste und verläßlichste Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität innerhalb der Eurozone, konnte sich von seinem absoluten Tief im Dezember um 0,6 auf 34,5 Punkte erholen. Ein Anzeichen für das Erreichen der Talsohle, mehr sicherlich (noch) nicht.

Noch immer auf dem absteigenden Ast befindet sich die japanische Stahl und Edelstahl-Industrie, die auf Jahressicht um 30-40% beziehungsweise 60% zurückgeschraubt wurde. Führende Köpfe der Branche kündigten unterdessen an, dass sich an dieser Situation auch in den nächsten 2 bis 3 Monaten nichts ändern werde, da die Nachfrage ein Aufstocken der aktuellen Produktionskapazitäten nicht erlaube, eher das Gegenteil.

Nicht viel besser sieht es im Kupferbereich aus. Japan, dass stellvertretend für viele andere Länder steht, stampfte seine Produktion an rollenden Kupferprodukten von Dezember 07 bis Dezember 08 um 30,4% ein und wird diese laut Quellen der Branche auch in den nächsten Monaten weiter zurückfahren. Japanische Kupfermühlen sind aktuell nur zu 10 bis 20% ausgelastet.

Der Klassenprimus Nippon Steel kündigte unterdessen eine weitere Drosselung seiner Produktion um 12% oder 4 Mio. Tonnen an.

Alles in allem noch immer düstere Zahlen, jedoch mit kleinen Lichtblicken am Ende des Tunnels.

Nach dem heutigen Ausflug in den fernen Osten und nach Afrika widmen wir uns in der nächsten Ausgabe wieder verstärkt Investitonsmöglichkeiten in heimischen Gefilden.


© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche





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