Der Gleichlauf ist theoretisch leicht nachzuvollziehen: In einer Markteinengung greifen die Marktteilnehmer auf die gelagerte Ware zurück, also implizieren fallende Lagerbestände einen Angebotsengpass und umgekehrt. Man kann diesen starken Gleichlauf z.B. bei Kupfer sehen, wobei die Lagerbestände einen gewissen Vorlauf zeigen, was die Theorie, dass die Marktteilnehmer auf diese Statistik reagieren unterstützt (Grafik 3). Da es außer den Lagerbestandsdaten der LME nur wenige Datenreihen gibt, die eine zeitnahe Erfassung der Marktsituation ermöglichen, und die meisten Statistiken zur Angebot/Nachfrage Situation, Exporten/Importen und der Vorratshaltung mit einer Verzögerung von mehreren Wochen oder sogar Monaten bekanntgegeben werden, misst man den LME-Daten entsprechend große Bedeutung bei.
Starke Abweichungen als Hinweis auf spekulative Übertreibungen und Manipulationen
Doch interessanterweise gab es immer wieder divergierende Entwicklungen: Eine solche besonders starke Abweichung gab es bei Nickel im Jahr 2006: damals verkürzte sich die Reichweite der LME Vorräte binnen eines Jahres um mehr anderthalb Wochen auf nur noch 2 Tage, während die Lagerbestände außerhalb der LME unverändert 3 Wochen reichten. Die rapide gesunkenen LME-Bestände schürten die Angst vor einer Verknappung und führten zu einer Explosion der Nickelpreise, die mit einer scharfen Korrektur endete. Solche Entwicklungen werfen die Frage auf, ob die LME-Lagerbestände manipuliert werden (können), der wir in einem zweiten Teil zu diesem Thema noch nachgehen werden.
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