Gold nimmt Jahreshoch aus 2016 ins Visier



Im Juli gelang es dem gelben Edelmetall die seit 2012 bestehende Abwärtstrendlinie bei 1.280 zu überwinden. Somit wurde das viel zitierte eingezeichnete Dreieck nach oben verlassen. Damit wurde ein langfristiges Kaufsignal, ausgehend von der klassischen Chartanalyse generiert.
Mittelfristige neutrale Seitwärtsbewegung nach oben verlassen
Parallel dazu wurde Ende August das Widerstandsbollwerk zwischen 1.280 und 1.310 klar überschritten. Somit hat sich das mittelfristige Chartbild stark verbessert und auf bullisch gedreht.
Idealtypisch findet nach solchen Ausbrüchen häufig ein Test der ehemaligen Widerstände und jetzigen Unterstützungen statt.
Erst Kurse unter 1.250 stellen die Nachhaltigkeit der laufenden dynamischen Aufwärtsbewegung in Frage.

Insgesamt hat sich durch das Kursverhalten der letzten Wochen das langfristige technische Bild eindeutig verbessert. Als Minimalkursziel ist weiter der Bereich 1.375 bis 1.390 zu nennen. Dort befinden sich wichtige Widerstände, resultierend aus dem Jahreshoch aus 2014 und 2016.
Nettoshortpositionen des produzierenden Gewerbes auf Fünfjahrestief
Mit dem Sprung über den Widerstandsbereich von 1.280 bis 1.310 war im Commitment of Traders Report (CoT) auch eine starke Zunahme im Open Interest zu beobachten. Parallel dazu haben sich die Nettolongpositionen des Managed Moneys weiter stark erhöht. Demzufolge hat dieses Setup viele trendfolgende Spekulanten angezogen. Diese sichern üblicherweise ihre Engagements mit Stop-Aufträgen ab.
Weiter auffällig ist die Extrempositionierung des goldverarbeitenden Gewerbes, welche mit -193.794 Nettoshortkontrakten ein Fünfjahrestief erreichen.
Diese Positionierungen dürften die momentane Aufwärtsdynamik etwas ausbremsen, sind zumindest aber als Warnsignal für alle Bullen zu interpretieren.
Fazit
Mittel- und langfristig befindet sich Gold in einer guten technischen Verfassung. Die bis Oktober anhaltende bullische Saisonalität unterstützt diese Tatsache. Diesen positiven Aussichten stehen jedoch einige Risikofaktoren gegenüber.
Die Dynamik des letzten Aufwärtsimpulses hat den Trend aus technischer Sicht etwas überreizt, so dass insbesondere im Zusammenhang mit den veröffentlichten Positionierungen an der Comex ein Überwinden der Widerstände zwischen 1.375 und 1.390 im ersten Anlauf als sehr ambitioniert erscheint.
Einen Pull Back an den jetzigen Unterstützungsbereich um 1.300 bei gleichzeitiger Normalisierung der Terminmarktpositionierungen würde langfristig einen guten Grundstein für weiter steigende Notierungen legen.
Erst Kurse unter 1.250 stellen die Nachhaltigkeit der laufenden dynamischen Aufwärtsbewegung in Frage.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de