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Benzin zunächst noch stark gefragt, aber dann …

31.05.2017  |  Eugen Weinberg (Commerzbank)
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Nachfragedämpfend dürften die im Vorjahresvergleich merklich höheren Preise gewesen sein. Sie dürften auch den Autoboom mitabgebremst haben. In ihren Projektionen für die soeben begonnene Sommerfahrsaison geht die EIA noch von einem kleinen Plus in der Benzinnachfrage aus: Denn der Zunahme des Verkehrs auf den Highways um 1,4% stünde eine Verbesserung der Kraftstoffeffizienz der Fahrzeugflotte von 1,2% gegenüber. Per saldo dürfte also die US-Benzinnachfrage 2017 auf dem Niveau des Vorjahres verharren.

In den übrigen OECD-Ländern sind die Perspektiven derzeit zwar etwas besser, aber die USA, auf die drei von vier Barrel des in der OECD verbrauchten Benzin entfallen, bremst die Erholung ab. Auch in den Schwellenländern düfte das Wachstum der Benzinnachfrage an Dynamik verlieren, bleibt aber noch immer kräftig. Allein in China soll die Benzinnachfrage um 175 Tsd. Barrel pro Tag steigen, nach gut 200 Tsd. Barrel pro Tag im letzten Jahr.

Alles in allem ist das Wachstum der globalen Benzinnachfrage zwar nicht mehr so stark wie in den zwei Jahren zuvor, aber es bleibt robust. Der Pessimismus der spekulativen Finanzanleger, der Mitte Mai rekordhoch war, ist daher überzogen (Grafik 16).

Die Skepsis ist wohl der überraschenden Entwicklung der US-Benzinvorräte geschuldet: Diese sind nämlich zwischenzeitlich gestiegen statt wie üblich zu fallen und liegen nun 10% über dem 5-Jahresdurchschnitt, weil eine schwache US-Benzinnachfrage auf eine außergewöhnlich hohe Raffinerieverarbeitung traf. Sobald die eben wohl gut gestartete Sommerfahrsaison an Dynamik gewinnt und die US-Benzinvorräte schrumpfen, dürften sich die spekulativen Finanzanleger wohl wie üblich auf der Netto-Long Seite positionieren.

Wir sind deshalb der Meinung, dass der Benzinpreis den von uns erwarteten Preisrückgang von Rohöl (siehe Rohstoffe kompakt Energie: OPEC vor Verlängerung der Produktionskürzung) nur unterproportional nachvollzieht und sich der Crack-Spread im Sommer noch etwas ausweitet (Grafik 7). Auch mittelfristig bleibt er dank robuster Nachfrageperspektiven gut unterstützt, zumal die sinkende Attraktivität von Dieselfahrzeugen der Benzinnachfrage eher Rückenwind gibt (siehe Kasten) als die steigende E-Mobilität Gegenwind.

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