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EEX: Wieder stromabwärts …

06.02.2017  |  Eugen Weinberg (Commerzbank)
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Stärker sollen aber der gewerbliche Strombedarf und der Bedarf der privaten Haushalte sinken, die jeweils heute rund ein Viertel des Stromverbrauchs ausmachen. Ein Bevölkerungswachstum von 1%, sinkende Haushaltsgrößen sowie steigende Ausstattungsraten mit Elektrogeräten steigern zwar den Strombedarf, aber die Effizienzfortschritte in der Gerätetechnik überkompensieren diese Effekte und bremsen letztlich den Strombedarf. Wachsen dürfte wegen der Elektromobiliät und der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene nur der Strombedarf des Verkehrssektors, der aber bislang nur 2% des Gesamtbedarfs ausmacht.

Zudem ist zu berücksichtigen, dass trotz der EEG-Reform die Eigenerzeugung weiter steigen dürfte, und zwar in den nächsten fünf Jahren um einen weiteren Prozentpunkt auf dann 13% des Nettostrombedarfs. Folglich wird der sogenannte Letztverbrauch wohl noch stärker fallen als der Stromverbrauch, was die gehandelten Strompreise weiter dämpft.

Auf der Angebotsseite wird sich die Verschiebung in der Erzeugungsstruktur fortsetzen: In ihrer Mittelfristprognose für die Netzbetreiber geht das Institut für Energie, IE Leipzig, davon aus, dass die installierte Leistung der EEG geförderten Energien von 97,2 GW im Jahr 2016 auf gut 120 GW im Jahr 2021 steigen wird. Die erneuerbaren Energien werden also mit zwar langsameren, aber stabilem Tempo weiter ausgebaut (Grafik 7).

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Entsprechend würde die "grüne" Stromerzeugung um knapp 50 Mrd kWh zulegen. Das wiederum würde bedeuten, dass der Anteil der erneuerbaren Energien bezogen auf den Stromverbrauch 2021 tatsächlich 40% übersteigen würde. Im Gegenzug wird bei den konventionellen Kraftwerken weiter abgebaut: Die bis Ende 2019 vorliegenden Zahlen lassen einen Rückbau bei Kernenergie um 2,7 GW und bei Steinkohle per sado um 1,7 GW erwarten. Netto zugebaut werden Gaskraftwerke.

Weil sich die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verbundenen Kosten in Netzentgelten und der EEG-Umlage niederschlagen und die Grenzkosten dagegen vernachlässigbar sind, wird dies die Strompreise an der Börse in der Tendenz weiter belasten.

Alles in allem sehen wir den an der EEX gehandelten Preis für Grundlast im nächsten Kalenderjahr bis Jahresende auf 26 Euro je MWh fallen, bevor er im nächsten Jahr dank einer leichten Verteuerung von Kohle und der Emissionsrechte wieder etwas zulegen kann.


Auf einen Blick

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