Agrar: Kakao top - Weizen flop


In der vergangenen Woche lief die Performance für die Agrars und Softs erneut deutlich auseinander: Während die Kakao Future mit über 13% (ICE) bzw. über 12% (LIFFE) die Spitzenposition aller beobachteten Commodities besetzten, gerieten die Weizen Futures sowohl in Chicago als auch in Kansas City und Minneapolis mit Ergebnissen zwischen -6,3% und -8% deutlich unter Druck. Ein Blick auf die jüngsten COT-Daten zeigt, dass die spekulativ veranlagten “Non-Commercials“ mit einem weiteren Positionsabbau von über 10% ihrer Longs nochmals für Druck gesorgt haben.
Aufgestockt wurden dagegen die Longpositionen um ca. 15% beim Mais Future (neues Jahreshoch bei 616 USc, aber Gewinnmitnahmen zum Wochenende) und um über 10% beim Sojabohnen Future (weitere Erholung, im Wochenvergleich um 4,3%). Der Preis für Sojabohnen wird weiter durch die steigenden Importe Chinas gestützt: Der weltweit größte Sojabohnenimporteur hat im März 2,32 Mio. Tonnen importiert - gegenüber dem März des vergangenen Jahres ein Plus von 10,5%, gegenüber dem Februar ein Plus von 15% und im ersten Quartal summieren sich die Importe damit auf 7,78 Mio. Tonnen (im Jahresvergleich ein Plus von 36%).

Kakao Futures fast wieder auf dem Jahreshoch
Das brasilianische Erntejahr 2007/2008 nähert sich dem Ende (Mai bis April) und per 06.04. lag die Ernte mit 3,79 Mio. Säcken ca. 5% über dem Vorjahr. Trotz dieser Ausweitung und einer eher zögerlichen Rückkehr der Spekulanten (neue Longs der Non-Commercials gemäß COT-Report ca. 5%) stiegen die Kakao Future mit zweistelligen Prozentsätzen, zusätzlich gestützt durch schwache Devisenkurse (USD und Sterling).

Zucker Future profitiert vom Ölpreis
Der Zucker Future an der ICE kam mit einer Wochenperformance von 6,7% zwar nicht ganz an die Spitze, aber mit einer Stabilisierung oberhalb von 12 USc meldete sich zeitnah die International Sugar Organisation (ISO), um eine Preisrange zwischen 12 und 15 USc für das kommende Erntejahr auszurufen. Viele Händler setzen darauf, dass bei hohen Ölpreisen in Brasilien eine größere Zuckermenge zu Biokraftstoff verarbeitet wird. Darüber hinaus verlautete aus Russland, dass die Zuckerverarbeitung zu weißem Zucker durch die saisonale Erhöhung einer Importabgabe von 140 USD auf 220 USD pro importierter Tonne Zuckerrohr bis Ende Mai 2008 im Jahresvergleich um 53% gesunken sei.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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