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Rohöl an der Schwelle zum Bärenmarkt

01.08.2016  |  Frank Klumpp (LBBW)
EIA-Daten sorgen für Ernüchterung

Das Sentiment an den Ölmärkten hat nach den Verlusten der laufenden Handelswoche einen erneuten Dämpfer erhalten. Nach der klassischen Definition befinden sich Brent und WTI an der Schwelle eines Bärenmarktes, nachdem die Verluste seit dem Zwischenhoch von Anfang Juni auf nahezu 20% angewachsen sind.

Erneut waren es die wöchentlichen EIA-Daten, die für fallende Preise sorgten. So legten die landesweiten Rohöl-Lagerbestände um 1,7 Mio. Barrel zu - erwartet war ein deutlicher Abbau. Auch die bereits in der Vorwoche an dieser Stelle thematisierten Benzinlagerbestände erhöhten sich erneut trotz Driving Season um 452.000 Barrel. Aus markttechnischer Sicht befindet sich Brent derzeit an einer wichtigen Schwelle, da der Preis (Basis: Endloskontrakt) inzwischen die 200-Tage-Linie erreicht hat.

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Investitionen werden weiter gekürzt

Die laufende Quartalssaison der Öl & Gaskonzerne sowie der Ölausrüster verlief bisher gemischt. Auf Seite der Ausrüster zeigten sich Haliburton und Schlumberger in der Vorwoche noch vergleichsweise zuversichtlich. Ihr Wettbewerber Baker Hughes hingegen erwartet keine substanzielle Erholung. Ebenfalls durchwachsen die Berichte der Ölkonzerne: Während BP und Total eher positiv überraschten, enttäuschten z.B. Royal Dutch Shell und ConocoPhillips.

Besonders von Interesse sind die Investmentpläne: Hier wird nahezu durch die Bank der Rotstift angesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr bereits deutlich geringere Investmentbudgets wurden zumeist - wie schon anlässlich der Veröffentlichung der Q1-Zahlen - erneut nach unten korrigiert. So reduzierte etwa ConocoPhillips sein Budget bereits zum dritten Mal im laufenden Jahr, Statoil und RD Shell kürzten um jeweils 1 Mrd. USD, und selbst die zuversichtlicheren BP und Total stutzten ihre Pläne zurück.

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Short-Seller befeuern den Abwärtstrend

Eine Reihe von Shortsellern dürften den Abwärtstrend verstärkt und mit ihren Deals deutlich in der Gewinnzone angelangt sein. Darauf deuten die CFTC-Daten zu den Brent-Shortpositionen der Anlegergruppe "Managed Money" hin, die sich seit Mitte Mai um 52.000 Kontrakte erhöht haben. Darin steckt auch bereits wieder das Erholungspotenzial für die Preise verborgen - spätestens wenn diese Klientel wieder glattstellen möchte. Im saisonal schwachen dritten Quartal dürfte zunächst noch keine Eile bestehen.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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