Chile produziert weniger Kupfer


Die Stimmungsindikatoren in China, das mit einem Nachfrageanteil von 50% die Richtung auf den Basismetallmärkten vorgibt, deuten auf eine weitere Eintrübung im Industriesektor hin. So fiel der offizielle Einkaufsmanagerindex im Februar von 49,4 auf 49,0 Punkte. Werte unter 50 Punkte signalisieren rückläufige Aktivitäten.
Der stärker auf private und mittelständische Unternehmen abzielende Caixin Index zeigte ebenfalls einen Rückgang von 48,4 Punkte auf 48,0 Punkte. Beide Entwicklungen lagen unterhalb der Erwartungen. Auch im Dienstleistungssektor schwächte sich die Dynamik ab, wenngleich die Aktivitäten hier noch auf Wachstumskurs liegen.
Insgesamt haben die Daten die Notierungen der Basismetalle kaum negativ tangiert. Die Marktteilnehmer setzen vielmehr weiter auf geld- und fiskalpolitische Impulse. So hat zuletzt die Senkung der Mindestreservesätze seitens der chinesischen Zentralbank die Marktstimmung aufgehellt.
Die Ankündigung weiterer wachstumsstimulierender Maßnahmen sowie reformpolitischer Schritten wird im Rahmen des am Wochenende beginnenden Volkskongresses erwartet. Insgesamt gehen wir nach wie vor von einer leichten Abschwächung und keinem Einbruch des chinesischen Wirtschaftswachstums aus. Auf dieser Basis sollten sich auch die Wachstumsraten der Metallnachfrage stabilisieren können.

Chile produziert weniger Kupfer
Chile hat im Januar mit 454 Tausend Tonnen 13,8% weniger Kupfer produziert als im Vorjahr. Das südamerikanische Land ist mit einem Anteil von 31% der weltweit größte Kupferproduzent. Die Preise haben entsprechend positiv auf diese Nachricht reagiert. Der Vergleichswert im Januar 2015 war außergewöhnlich hoch, was den starken Rückgang etwas relativiert.

Nichtsdestotrotz kommen in den Januarzahlen neben tendenziell geringeren Metallgehalten der Erze zunehmend auch Produktionskürzungen infolge des niedrigen Preises zum Ausdruck. Für das Gesamtjahr wird mit einem in etwa gleichbleibenden Minenausstoß gerechnet. Neue Minenkapazitäten gehen in diesem Jahr insbesondere in Peru und den afrikanischen Staaten Sambia und Kongo an den Start.
Insgesamt dürfte das Konzentratangebot der Minen in diesem Jahr zwischen 2% und 3% zunehmen, wenngleich sich die Prognosen aufgrund von Produktionsausfällen bzw. -unterbrechungen in der Vergangenheit am Ende oftmals als zu hoch erwiesen. Wir gehen von einer Fortsetzung der Preiserholung im weiteren Jahresverlauf aus.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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