Basismetalle: Neue Töne aus Indonesien


Nach Meldungen von Reuters gibt es in Indonesien Überlegungen, wonach die Exportrestriktionen für Nickelerze und Bauxit gelockert werden könnten. Dies würde im Rahmen der in diesem Jahr stattfindenden regelmäßigen Überprüfung des Minengesetzes stattfinden. Neuerungen müssten durch die Regierung und das Parlament abgesegnet werden.
Indonesien hatte den Exportstopp 2014 verhängt, um die Minenkonzerne zu bewegen, in Verarbeitungskapazitäten zu investieren. Durch das niedrige Preisniveau kommen die erwarteten Investitionen jedoch nur sehr langsam in Gang, während auf der anderen Seite die Erlöse aus den Erzexporten fehlen.

Update der Marktbilanzen
Die International Nickel Study Group (INSG) berichtet für das vergangene Jahr von einem erneuten Angebotsüberschuss auf dem Nickelmarkt in Höhe von 81 Tsd. Tonnen. In dem um 0,8% rückläufigen Angebot spiegeln sich Produktionsanpassungen in Folge der rückläufigen Preise wider.
Allerdings vermeldet die INSG auch auf der Nachfrageseite einen Rückgang von 1,1%. Demnach muss die Nachfrage zum Jahresende deutlich gesunken sein, berichtete die INSG doch im November noch von positiven Wachstumsraten.
Für das nächste Jahr dürfte der Nickelmarkt bei weiter erwarteten Angebotsanpassungen ein geringfügiges Defizit aufweisen. Der Markt hat sowohl auf die Berichterstattung der INSG als auch auf die Meldungen aus Indonesien, die beide grundsätzlich eher negativ für das Sentiment sind, kaum reagiert. Die Stabilisierungstendenzen setzen sich fort.

Niedrigere Raffinierlöhne beim Zink
Auf dem Zinkmarkt hat sich das Angebotsdefizit nach Angaben der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) im Dezember gegenüber dem Vormonat leicht erhöht. Für das Gesamtjahr ermittelte die IZSG dennoch einen globalen Angebotsüberschuss in Höhe von 123 Tsd. Tonnen. Auch auf dem Zinkmarkt wird für das nächste Jahr ein defizitäres Angebot erwartet.
Die angekündigten Produktionskürzungen von Glencore im Zusammenspiel mit geplanten Minenschließungen machen sich mittlerweile auch auf der Raffinerieseite bemerkbar. So akzeptierten Reuters-Meldungen zufolge chinesische Verarbeiter niedrigere Raffinierlöhne. Diese werden von den Minen gezahlt, um aus den Konzentraten Metalle zu gewinnen. Sinkende Raffinierlöhne sprechen tendenziell für ein geringeres Angebot seitens der Minen.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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