Markttechnik und Sentiment geben noch keine Entwarnung


Ausgehend vom den Abschluss eines lehrbuchhaften dreiwelligen Korrekturpatterns im Bereich der 68.31er Zone, welches zugleich durch die Ausbildung eines "Wochenreversalsignals" Bestätigung fand, kam der Rohölpreis der Sorte Brent erneut unter Verkaufsdruck.
Aktuell befindet sich "Brent" in einer impulsiven Abwärtsbewegung. Ein Bruch des "Märzsupports" im Bereich der 50.62er Marke bestätigt diese Betrachtung und lässt im Weiteren den Test der Supportzone um 48/46 US-Dollar als minimales Preisziel erwarten bzw. führt im Extrem zum Test der Februar-Märztiefs 2009 knapp unter der 41 US-Dollarmarke.
Ein Einlaufen in diese Preiszielzone lässt dann mittelfristig, aufgrund der sich im Chartbild aufbauenden divergenten Phase, eine Stabilisierungsbewegung gegen Ende des Jahres bzw. im 1.Ouartal 2016 erwarten.
Unterstützungen: 51,13 - 50,62 - 44,88
Widerstände: 62,23 - 65,44 - 68,31

Sentiment: Schieflagen noch nicht abgebaut
Während des Preisrückgangs im zweiten Halbjahr 2015 tauchte Rohöl vermehrt auf den Radarschirmen spekulativ orientierter Investoren auf, die Longinvestments in WTI und Brent aufbauten. Darauf deuten einerseits die Daten der ETF-Anbieter hin, und andererseits die Daten über die Käuferstruktur an den Terminmärkten.

Die Bestände an ETFs sind nach wie vor auf hohem Niveau. Die Longpositionierungen in Brent und WTI geben indes ein uneinheitliches Bild: Während die WTI-Longs weitestgehend abgebaut und drohende Schieflagen damit bereinigt wurden (vgl. 2. Grafik), notieren die Netto-Longs in Brent-Futures nahezu auf Rekordniveau. Von dieser Seite könnte noch Ungemach drohen, da sich die meisten in den letzten 12 Monaten aufgebauten Positionen mittlerweile in der Verlustzone befinden dürften.

© Martin Siegert, Frank Klumpp
Investmentanalysten
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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