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Edelmetalle Aktuell

07.03.2008  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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So waren es vor allem auch diese Investoren, die das Platin in dieser Woche wieder auf ein neues Allzeithoch bei 2.293,- $ je Unze katapultiert haben. Mit diesem Preis lag es in der Spitze noch einmal 150,- $ über dem Niveau der vorletzten Woche. Meldungen, denen zufolge Eskom die Stromlieferungen an die Minen auf 95 Prozent (statt bisher 90) des Normalniveaus anheben wolle, haben dann gestern aber erst einmal für eine Verkaufswelle gesorgt, die den Preis schließlich um annähernd 150 Dollars nach unten trieb. Auf dem dabei erreichten Niveau setzte zwar erst einmal erneutes Kaufinteresse ein, angesichts dessen, dass dies aber innerhalb von einer Woche schon der zweite derartige Rückschlag war, nimmt die Angst vor einer nachhaltigen Trendwende unter den professionellen Marktteilnehmern im Moment zu. Händler verweisen immer öfter darauf, dass starke Schwankungen, wie sie im Moment zu beobachten sind, ein mögliches Anzeichen für eine Trendwende sein könnten.

Was die kommenden Tage angeht, wird es maßgeblich von den Investoren abhängen, wie die Entwicklung weitergeht. Falls sie ihre Käufe einstellen, wäre wohl der Zeitpunkt gekommen, über einen Test der Marke von 2.000,- $ je Unze zu sprechen.


Palladium

Angetrieben von der Euphorie vieler Marktteilnehmer, die dem Palladium schon länger einen Nachholbedarf unterstellten und sich nun bestätigt sahen, stieg das weiße Metall in den letzten zehn Tagen unvermindert weiter an und erreichte schließlich am Dienstag mit 590,- $ je Unze den höchsten Stand seit Juli 2001. Seit dem Erreichen dieses Höchstkurses setzte sich allerdings zunehmend die Erkenntnis durch, dass der Anstieg von über 40 Prozent in nur vier Wochen am Ende möglicherweise doch übertrieben war. Gewinnmitnahmen sorgten deshalb in den letzten drei Tagen für einen Einbruch der Notierung auf 510,- $ je Unze. Wir glauben, dass auch dieses Niveau angesichts der angekündigten Produktionssteigerung in Russland und der hohen Vorräte im Markt mittelfristig noch zu hoch ist. Strategische Käufe würden wir deshalb aktuell erst in einem Kursband zwischen 375,- $ je Unze und 425,- $ je Unze empfehlen.

An dieser Einschätzung ändern auch die Aussichten auf einen höheren Verbrauch durch die Automobilindustrie in diesem Jahr erst einmal nichts. Dieser wird sich, vor allem getrieben durch die positive Entwicklung der Neuzulassungen in Asien, im Jahr 2008 sicher auf einem höheren Niveau als in den vergangenen Jahren einstellen. Daran dürfte auch der wahrscheinliche Rückgang der Autoverkäufe in den USA nichts ändern, zumal die neuesten Zahlen aus Deutschland und anderen Ländern Europas durchaus vielversprechend waren. Auch der voraussichtliche Rückgang der südafrikanischen Neuproduktion (das Land steht immerhin für 30% der weltweiten Ausbringung) dürfte, anders als bei Platin und Rhodium beim Palladium angesichts vorhandener Reserven nicht wirklich ins Gewicht fallen und damit wären Preise zwischen 500,- $ je Unze von 600,- $ je Unze ebenfalls nicht zu rechtfertigen.

Ein weiterer Grund für unsere Vorsicht ist, dass sich der massive Zufluss an Anlagegeldern in die am Markt angebotenen Palladium-ETFs nicht im bisherigen Maße fortsetzen kann. Dies soll allerdings eine positive Bewertung der bisher abgesetzten Mengen nicht schmälern: So hat alleine die Zürcher Kantonalbank innerhalb von nur einem Jahr knapp 11 Tonnen Palladium an ihre Kunden verkauft.

Die Übernahmegerüchte rund um Norilsk Nickel (siehe auch Links auf Seite 4) dürften auf den Markt bis auf weiteres keinen Einfluss haben.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Überhaupt keine Entspannung zeichnet sich bis jetzt beim Rhodium ab. Das Metall stieg nach einer Ruhepause bei Preisen um 9.050,- $ je Unze deutlich an und erreichte gestern einen Höchststand bei 9.425,- $ je Unze. Die Ausgangslage hat sich dabei gegenüber unserem letzten Bericht nicht verändert. Noch immer ist es, im Gegensatz zur Situation bei Platin und Palladium, vor allem industrielle Nachfrage, die das Metall an dieser Stelle treibt. Geographisch lässt sich das Kaufinteresse dabei nicht einschränken, wir haben im Prinzip Nachfrage aus allen drei Zeitzonen gesehen. Hinter den Käufen liegt in der Regel aktueller Bedarf, weniger scheint es sich dabei um Panikkäufe zu handeln. Darauf deutet auch die relativ stabile Situation auf dem Leihemarkt hin, die Zinsen liegen auf der Briefseite unverändert bei knapp 20 Prozent.

Andauernde industrielle Nachfrage gibt es auch bei Ruthenium und Iridium, allerdings bieten hier immer noch Händler Material in ausreichender Menge an, so dass die Preise auch in der fünften Woche nach Beginn der Stromkrise in Südafrika keine Reaktion zeigten. Der Rutheniumpreis liegt aktuell bei 400,- $ zu 440,- $ je Unze, das Iridium bei 420,- $ zu 460,- $.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH












Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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