Commodities Weekly: Marktkommentar


Schlechtere Wirtschaftsdaten und die Diskussionen um Grexit und Brexit haben den Aufwärtstrend an den Rohstoffmärkten vorerst gestoppt. Kurzfristig sehen wir im Energiebereich weiteres Korrekturpotenzial. Basis- und Edelmetalle haben jedoch nach den jüngsten Rücksetzern wieder Luft nach oben.
Performance:
Zuletzt gaben alle wichtigen Rohstoffindizes nach. Der Bloomberg Commodity Index (Spot), der von Mitte März bis zum Jahreshoch Mitte Mai fast 10% gestiegen war, hat von seinem Jahreshöchststand mittlerweile wieder rund 5% abgegeben. In der abgelaufenen Woche kam es bei Natural Gas (-8%), Kaffee (-8%) und Weizen (-7%) zu überdurchschnittlichen Abschlägen.
Energie:
Vor dem OPEC-Meeting in der kommenden Woche haben die Ölpreise nachgegeben. Rekordhohe Lagerbestände in den USA und die Aussicht auf eine Fortsetzung der bisherigen OPEC-Politik dürften die Energiepreise auch weiterhin auf einem niedrigen Niveau notieren lassen.
Edelmetalle:
Die Aussicht auf eine Verschiebung der ersten US-Leitzinsanhebung seit 2004 von Juni auf einen späteren Zeitpunkt erwies sich nur als vorübergehender Preistreiber für Gold. Der Anstieg des US-Verbrauchervertrauens und vom Markt positiv aufgenommene Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter führten zu einem Einbruch der Notierung am Dienstag um rund 20 USD.
Basismetalle:
Die London Metal Exchange (LME) gab in dieser Woche den Start eines Terminhandels auf Stahlschrottkontrakte ab Oktober bekannt. Der bisher schon handelbare Stahlfuture erlangte in den letzten Jahren kaum Bedeutung, da das Volumen stets recht dünn blieb. Die Börse möchte diesem Schicksal nun mit der Verpflichtung von Market Makern vorbeugen, die verbindliche Geld- und Briefkurse stellen.
Außerdem soll bei Fälligkeit des neuen Kontraktes nur ein Barausgleich stattfinden und keine physische Belieferung, so dass Engpässe in den LME-Lagern unproblematisch sind. Marktteilnehmer äußerten sich jedoch skeptisch über die Erfolgsaussichten, da wichtige Branchengrößen wie ArcelorMittal und ThyssenKrupp bislang außen vor bleiben.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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