Commodities Weekly: Marktkommentar


Jede Woche ein neuer Paukenschlag: Auf den Schock der Schweizer Nationalbank, die Bindung des Schweizer Franken an den Euro aufzuheben, folgte gestern die EZB mit dem 1.140.000.000.000 Euro schweren Kaufprogramm für Wertpapiere. Trotz hoher Volatilität an den Aktien-, Renten- und Devisenmärkten verpuffte die QE-Aktion der EZB an den Rohstoffmärkten fast vollständig. So blieb auch der Ölpreis - mitverantwortlich für die gestiegenen Deflationsängste - davon unbeeindruckt. Lediglich der Goldpreis legte etwas zu.
Performance:
Das Jahr ist nur wenige Wochen alt, und die Divergenz zwischen den einzelnen Rohstoffen ist bereits sehr hoch: Gewinner Edelmetalle, Verlierer Energie und Basismetalle. Per Saldo hilft diese Konstellation zumindest dem LBBW Top Ten Index, dessen bisheriger Verlust 2015 weniger stark ausfiel als bei den gängigen marktbreiten Indizes. Der marktneutrale LBBW Long Short Index trat bei gestiegener Volatilität bislang auf der Stelle.
Energie:
Der Tod des saudischen Königs Abdullah löste zuletzt leichte Preiszuwächse an den Rohölmärkten aus. Sein Nachfolger Salman hat jedoch in seiner Antrittsrede bereits verkündigt, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten. An der aktuellen Politik der Saudis dürfte sich daher auch nur wenig ändern.
Edelmetalle:
Die Verkündung des Billionen-QE der EZB verteuert den Goldpreis um rund 20 USD. Aufgrund der Euroschwäche notiert das Edelmetall in Euro sogar auf dem höchsten Stand seit April 2013. Zuletzt gab der Preis jedoch wieder etwas nach. Weitere Gewinnmitnahmen nach der Griechenlandwahl am Sonntag würden zudem nicht überraschen. Das wieder geweckte Anlegerinteresse dürfte den Goldpreis jedoch mittelfristig stärker als bislang erwartet verteuern.
Basismetalle:
Die Preise der Basismetalle haben sich in der Berichtswoche in Summe etwas erholt. Mit Erleichterung sind die Konjunkturzahlen aus China aufgenommen worden, lag das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal mit 7,3% doch leicht über den Erwartungen. Bis zum Ende des Neujahrsfestes Mitte Februar sind aus dem Reich der Mitte allerdings wenige Impulse für den Markt zu erwarten.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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