Kupferpreis bricht ein


Im Sog des drastisch gefallenen Ölpreises ist der Kupferpreis Mitte der Woche in der Spitze um mehr als 8% eingebrochen. Die Notierungen erreichten den niedrigsten Stand seit Juli 2009. Zum Ende der Woche konnten sich die Preise etwas erholen. Aktuell notiert LMEKupfer mit 5.681 USD/t 11% niedriger als zu Jahresbeginn. Neben dem insgesamt negativen Sentiment im Rohstoffsektor hat insbesondere die Prognoserevision der Weltbank den Kupferpreis belastet. Das Durchbrechen wichtiger technischer Marken hat den Rückgang schließlich beschleunigt.

Weltbank senkt Wachstumsprognose
Die Weltbank hat ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr von 3,4% auf 3% gesenkt. Hintergrund sind geringere Wachstumserwartungen in Europa, Japan und einigen großen Schwellenländern wie Russland, Brasilien und China. Insbesondere die Entwicklung in China treibt auch die Akteure auf dem Kupfermarkt um, ist das Reich der Mitte doch mit einem Anteil von über 40% der größte Verbraucher.

Angebotsüberschuss könnte geringer ausfallen
Insgesamt wird für dieses Jahr mit einem überschüssigen Angebot auf dem weltweiten Kupfermarkt gerechnet. Zuletzt kürzten jedoch einige große Minenbetreiber ihre Produktionsprognosen. Zudem mehren sich Berichte über Projektverzögerungen. Auch sind die letzten Außenhandelsdaten Chinas besser ausgefallen als erwartet.
Die Chinesen hatten die niedrigen Preise zuletzt genutzt, um ihre strategischen Reserven weiter aufzubauen. Auch bei einer erwarteten zukünftigen Abschwächung der chinesischen Nachfrage könnten sich die derzeitigen Prognosen für den erwarteten Angebotsüberschuss daher in Summe als zu hoch erweisen.

Volatilität bleibt hoch
Auch wenn die Fundamentaldaten angesichts eines erwarteten Angebotsüberschusses für tendenziell schwächere Preise sprechen, dürfte der Markt mit dem Preisrückgang etwas über das Ziel hinausgeschossen sein. Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass sich der Angebotsüberschuss niedriger als bislang prognostiziert erweisen könnte. Wir erwarten daher eine Erholung der Notierungen. Die Volatilität dürfte allerdings aufgrund der vielzähligen Unsicherheitsfaktoren hoch bleiben.
© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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