Commodities Weekly: Marktkommentar


Der Abwärtstrend an den Rohstoffmärkten setzte sich auch in der laufenden Woche fort. Neben dem starken US-Dollar setzten den konjunktursensitiven Sektoren Industriemetalle und Energie schwache Stimmungsindikatoren aus Europa und den USA zu. So hielt sich der von Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für die Eurozone nur knapp über der 50er Expansionsschwelle. Davon ist das US-Pendant ISM zwar mit 56,6 Punkten noch weit entfernt, fiel allerdings deutlich unter den Erwartungen aus. Die Marktschwäche bietet u.E. derzeit Möglichkeiten für Hedging- und Investitionszwecke.
Performance:
Weil jedoch die Preise für Agrarrohstoffe (incl. Softs und Vieh) überwiegend aufwärts tendierten - alleine der Kaffeepreis legte über 5% zu - musste der LBBW Rohstoffe Top Ten besonders im Vergleich zu den breiteren Indizes von Bloomberg und S&P GSCI Federn lassen.
Energie:
Neben den schwachen Konjunkturdaten, die Sorgen um die Ölnachfrage schürten, drückte die Reuters-Umfrage über die OPEC-Ölförderung in September auf die Preise. Demnach weitete das Kartell im September ihre Förderung deutlich aus. Das Dilemma, sowohl Marktanteile und hohe Preise zu verteidigen wird damit immer offensichtlicher. Zudem wurden Zahlen zum Verkaufspreis saudischen Öls bekannt - demnach wurde Rohöl im September zu deutlichen Abschlägen veräußert, um Marktanteile zu verteidigen.
Edelmetalle:
Während Gold die wichtige Marke von 1200 USD je Feinunze verteidigte, gaben die vorwiegend in der Automobilindustrie verarbeiteten Edelmetalle Palladium und Platin weiter nach. Platin erreichte gar ein neues Fünfjahrestief, nachdem schwache Konjunkturdaten Sorgen um die Autonachfrage schürten.
Basismetalle:
Auch bei den Basismetallen zeigten die schwächere Entwicklung der Konjunkturindikatoren und der feste US-Dollar Wirkung. Die Notierungen für Nickel sind dabei weiterhin überproportional gefallen. Die zu Beginn des Jahres aufgrund des indonesischen Exportverbotes einsetzende Kursrallye ist damit bereits wieder weitestgehend neutralisiert.
Es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis die Auswirkungen auch am physischen Markt stärker zu spüren sind. Wir erwarten daher mittelfristig wieder merklich höhere Nickelpreise.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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