Basismetalle: Halbjahresbilanz mit leichtem Plus


Gemessen am Index der London Metal Exchange (LMEX) beendeten die Basismetalle das erste Halbjahr 2014 mit einem geringfügigen Preisanstieg von 0,8%. Dabei reicht die Spanne von minus 4,5% bei Kupfer bis 37,1% bei Nickel. Auch Aluminium weist für die ersten sechs Monate des Jahres mit einem Preisanstieg von 5,8% eine überdurchschnittliche Performance auf.

Indonesiens Exportstopp treibt den Nickelpreis
Mit Beginn des indonesischen Exportstopps für Nickelerze Mitte Januar entwickelte sich das Legierungsmetall zum Highflyer der Metallmärkte. Angesichts von Angebotsüberschüssen und gut gefüllten Lagern dürfte der Nickelmarkt gegenwärtig noch gut versorgt sein. Auch halten wir die Gefahr von Angebotsstörungen aus Russland infolge der Ukrainekrise für eher gering.
Hält das indonesische Exportverbot an, könnte es ab der zweiten Jahreshälfte jedoch zu einer merklichen Verknappung des Angebotes kommen. Dieses Szenario dürfte der Markt derzeit mit Blick auf den starken Preisanstieg ein Stück weit vorweggenommen haben. Wir rechnen daher zunächst mit einer Konsolidierung der Notierungen auf dem gegenwärtigen Niveau. Sollte das Exportverbot längerfristig anhalten, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine defizitäre Marktbilanz im nächsten Jahr und damit auch für ein erneutes Anziehen der Preise.

Nachfrageimpulse durch gute Konjunkturdaten
Letzten Konjunkturdaten zufolge dürfte sich das US-Wachstum im zweiten Quartal deutlich beschleunigt haben. In China scheint die Industrie nach einer längeren Durststrecke ebenfalls wieder an Schwung zu gewinnen. Zusammen mit den Aufwärtstendenzen im europäischen Wirtschaftsraum sollten damit die Voraussetzungen für eine positive Nachfrage nach Industriemetallen im zweiten Halbjahr gegeben sein.
Auf der Angebotsseite bleibt abzuwarten, ob sich die ersten Tendenzen nachhaltiger Angebotsanpassungen der chinesischen Aluminiumproduktion fortsetzen. Der Kupfermarkt wies für das erste Quartal ein defizitäres Angebot aus. Angesichts der weiterhin robusten Nachfrage, gerät die Prognose eines überschüssigen Angebotes für das Gesamtjahr zunehmend in Frage. Nach wie vor gehen wir jedoch davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das deutlich wachsende Angebot die Nachfrage auf dem Kupfermarkt übertrifft.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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