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Energie: Libyen einigt sich mit Rebellen - Größte Häfen Ras Lanuf und Es Sider wieder frei gegeben

07.07.2014  |  Frank Klumpp (LBBW)
Nach ISIS-Vormarsch steht Libyen im Fokus

Der Vormarsch der ISIS-Truppen im Irak geriet an den Ölmärkten zuletzt etwas in den Hintergrund, die Ölpreise gaben nach. Neben der Auflösung spekulativer Positionen (laut CFTC-Daten auf Rekordniveau), die auf eine weitere Eskalation gesetzt hatten, war es vor allem die Nachrichtenlage aus Libyen, die Druck auf die Preise auslöste. Seit rund einem Jahr ist Libyen quasi vom Weltmarkt abgeschnitten.

Im Juli 2013 übernahmen militante Rebellengruppen die wichtigsten Ölhäfen und –felder im Osten und Westen des Landes und forderten eine Beteiligung an den Einnahmen durch Ölverkäufe. Verhandlungen gestalteten sich schwierig, Hoffnungen auf rasche Lösungen, z.B. nach der zwischenzeitlichen Wiederaufnahme der Produktion in El Shahara zu Beginn des Jahres, erwiesen sich als verfrüht.

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Öffnung der Häfen Ras Lanuf und es Sider

Im April erhielt diese Hoffnung neue Nahrung, nachdem die kleineren Häfen Zuetina (150 tbpd) und el Hariga (110 tbpd) wieder frei gegeben wurden, was den Ölpreis zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit November drückte. Aufgrund von technischen Problemen und Schäden durch die Blockaden verzögert sich die volle Inbetriebnahme jedoch. Der größten Teil der Exportkapazitäten Libyens (über 50%; rund 500 000 bpd) entfällt auf die Häfen Ras Lanuf und Es Sider. Diese wurden am 02.07.2014 wieder frei gegeben.

Premierminister al-Thinni gab die Einigung mit den Rebellen bekannt und vermeldete: "I officially declare this is the end of the oil crisis". Die über ein Jahr andauernde Blockade hätte damit ein Ende gefunden, sofern die Einigung von Dauer ist.

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Saudi-Arabien wieder Swing-Producer?

Nachdem zwischenzeitlich lediglich 150 000 Barrel pro Tag gefördert wurden und damit gerade der heimische Bedarf gedeckt werden konnte, erscheint nun eine Erholung der libyschen Förderung wahrscheinlich. Die Erfahrungen in Zuetina und el Hariga zeigen jedoch, dass die Wiederaufnahme von Produktion und Transport nicht ganz friktionsfrei verlaufen kann. Dennoch ist diese Nachricht klar "bärisch" für den Ölpreis und wurde bereits mit Preisrückgängen von über drei US-Dollar begleitet. Die Destabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens durch ISIS, eine saisonal starke Nachfrage sowie sinkende Reservekapazitäten bergen dennoch das Risiko von Ölpreisanstiegen im laufenden Quartal.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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