Gold: Angebot und Nachfrage - Thomson Reuters GFMS


Dabei sanken Angebot und Nachfrage während der zweiten Jahreshälfte auf 2.273 Tonnen, nachdem diese von Januar bis Juni mit 2.693 Tonnen deutlich gestiegen waren und, wie von Reuters prognostiziert, den Rückgang während der darauffolgenden sechs Monate zu kompensieren vermochten. Für die erste Hälfte des Jahres 2014 sieht das Forschungsinstitut einen weiteren Rückgang auf 2.086 Tonnen voraus.
Goldangebot aus dem Minenbetrieb
Den aktuellen Zahlen zufolge wurden während des vergangenen Jahres aus den Minen weltweit 2.982 Tonnen und damit 118 Tonnen bzw. 4% mehr Gold gefördert als noch im Vorjahr. Für den größten Anteil hieran ist erneut China verantwortlich, dessen Goldminenproduktion 2013 um 6% auf 437,3 Tonnen stieg. Gefolgt wird China von Australien mit 259,4 Tonnen (+3%), Russland mit 237,8 Tonnen (+3%), den Vereinigten Staaten mit 226,9 Tonnen (-2%) und Peru mit 182,2 Tonnen (+1%).
Den mit 19% stärksten Produktionszuwachs verbuchte dabei Kanada, dessen Minenproduktion im vergangenen Jahr 128,3 Tonnen erreichte, gefolgt von Brasilien (+18%; 79,3 Tonnen) und Kasachstan (+14%; 45,8 Tonnen).
Von den aktuell fünf größten Goldproduzenten weltweit steuerte Branchenprimus Barrick 2013 geschätzte 223,9 Tonnen (-3,0%) zum Goldangebot bei. Die Goldförderung von Newmont Mining summierte sich während der zwölf Monate auf 154,0 Tonnen (-0,5%). Mit 126,0 Tonnen (+2,7%) rangiert AngloGold Ashanti laut Reuters auf Platz drei, gefolgt von Goldcorp mit 82,4 Tonnen (+10,6%) und Kinross Gold mit geschätzten 77,2 Tonnen (+1,4%).
Für die erste Jahreshälfte 2014 rechnet Thomson Reuters GFMS mit einer globalen Goldminenproduktion von 1.446 Tonnen, was gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 2% bedeuten würde.
Altgoldangebot
Das Angebot an Altgold hingegen verzeichnete im letzten Jahr ein deutliches Minus von 14% und sank von 1.591 Tonnen im Jahr 2012 auf nun 1.371 Tonnen, obwohl in der zweiten Jahreshälfte ein Anstieg auf geschätzte 708 Tonnen zu beobachten war. Für den Zeitraum von Januar bis Juni 2014 prognostizieren die Experten einen weiteren Rückgang des Altgoldangebotes auf 628 Tonnen.
Investmentnachfrage
Die Nachfrage nach physischen Goldbarren zu Investitionszecken stieg 2013 laut Reuters um 33% auf 1.338 Tonnen an. Vor allem in der ersten Jahreshälfte war mit 828 Tonnen ein deutlicher Ansturm zu erkennen, der sich in den darauffolgenden sechs Monaten mit 510 Tonnen jedoch wieder beruhigte.
Mit 266 Tonnen ist Indiens Nachfrage nach physischem Gold in Form von Barren im vergangenen Jahr um 29% gestiegen. In China war mit 366 Tonnen sogar ein bedeutender Zuwachs um 47% zu verzeichnen und auch im Rest Asiens sei dieser Trend zu beobachten gewesen.
Auch die Münznachfrage ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen und erreichte 283 Tonnen. 177 Tonnen hiervon wurden allein während der ersten Jahreshälfte verkauft. Die immensen Abflüsse aus den ETFs während des ersten Halbjahres sowie weitere Desinvestments, welche sich im Gesamtjahr auf 383 Tonnen summierten, führten jedoch dazu, dass die gesamte Investmentnachfrage während der zwölf Monate mit 1.342 Tonnen 11% niedriger ausfiel als im Vorjahr.
Für die kommenden sechs Monate rechnet Reuters mit einer physischen Investmentnachfrage von 680 Tonnen (120 Tonnen offizielle Münzen; 560 Tonnen Barren). Zugleich könnten ETF-Zuflüsse von geschätzten 50 Tonnen zu einer gesamten Investmentnachfrage von 762 Tonnen führen.
Schmuck- und Industrienachfrage
Ebenfalls deutlich gestiegen ist den Zahlen zufolge die weltweite Schmucknachfrage. Mit 2.198 Tonnen während der ersten Jahreshälfte verbuchte diese ein deutliches Plus von 13% gegenüber den 1.951 Tonnen im Vorjahreszeitraum. Für das erste Halbjahr 2014 rechnet Reuters jedoch mit einem Rückgang um 16% gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1.175 auf 989 Tonnen.
Die industrielle Nachfrage nach dem gelben Metall stieg gegenüber 2012 mit 792 Tonnen um 8%. In der ersten Hälfte des Jahres 2014 könnte die Nachfrage der Elektronikbranche, der Zahnmedizin und anderen den Experten zufolge 354 Tonnen erreichen, was gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (452 Tonnen) einen Rückgang um 22% bedeuten würde, zugleich jedoch über der Industrienachfrage der zweiten Jahreshälfte 2013 (340 Tonnen) läge.
Nachfrage vonseiten des offiziellen Sektors
Die Nettokäufe der Zentralbanken fielen im vergangenen Jahr mit 359 Tonnen 34% niedriger aus als noch ein Jahr zuvor, obgleich dies noch immer ein historisch hohes Niveau darstelle. Mit 132 Tonnen in den ersten sechs Monaten 2014 wird sich dieser Trend nach Ansicht des Forschungsinstituts fortsetzen.
Den vollständigen Bericht von Thomson Reuters GFMS in englischer Sprache finden Sie hier.
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