Die Bestrebungen der indischen Regierung, die Goldimporte einzuschränken und so das Leistungsbilanzdefizit des Landes in Zaum zu halten, tragen Früchte - bittere Früchte. Denn während die Goldkäufe offiziellen Zahlen zufolge deutlich gesunken sind, ist der Schmuggel mit dem Edelmetall auf dem Vormarsch und zwar so weit, dass ein Hinweis, der zur Beschlagnahmung eines Kilos von Gold führt, inzwischen mehr wert ist als ein Hinweis zur Ergreifung eines Drogenschmugglers, wie Reuters gestern berichtete.
Der Goldschmuggel habe sich in diesem Jahr in Anbetracht der Regierungsmaßnahmen versiebenfacht und in der Tat gleicht dieser inzwischen den gängigen Vorgehensweisen beim Drogenschmuggel: Ob bemalt, in der Unterwäsche versteckt oder gar verschluckt - um das gelbe Metall durch die Flughafenkontrolle zu schleusen, bedarf es einiger Kreativität und in manchen Fällen auch der Unterstützung. So seien bereits Flugbegleiter und Polizeibeamte für ihre Beihilfe zum Goldschmuggel verhaftet worden.
Um welche Mengen an Gold es sich bei alledem handelt, bleibt jedoch nahezu ungewiss. Den Zahlen des World Gold Council zufolge könnten in diesem Jahr zwischen 150 und 200 Tonnen des Edelmetalls auf illegalem Wege die indische Grenze passieren. Allein von April bis September dieses Jahres sei mehr als doppelt so viel Gold beschlagnahmt worden wie im gesamten Jahr 2012.
Neben der Zusammenarbeit mit benachbarten Ländern und verbesserten Kontrollen an Flughäfen wolle die indische Regierung den Schmuggel auch mithilfe einer Belohnung für Informanten eindämmen, heißt es im Artikel weiter. Das Erstaunliche: Mit 50.000 Rupien ist ein Hinweis, der zur Beschlagnahmung eines Kilos des gelben Metalls führt, inzwischen lukrativer als ein Hinweis, der die Ergreifung eines Kokain- oder Heroinschmugglers ermöglicht und dem Tippgeber im Vergleich bescheidene 40.000 bzw. 20.000 Rupien einbringt.
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