Im April dachten die deutschen Maschinenbauer noch an einen Aufschwung bei ihren Auftragseingängen, im Mai folgte dann die herbe Enttäuschung. Die Aufträge gingen plötzlich um fünf Prozent zurück. Im Interview versucht Olaf Wortmann vom Branchenverband VDMA die weitere Zukunft des deutschen Maschinenbaus einzuschätzen.
Wortmann erklärt, wieso die Auftragseingänge im Mai gesunken sind und woher der positive Ausreißer im April kam: "Im Prinzip kommt das von der Weltkonjunktur und daran hat sich nichts geändert. Wir müssen im Maschinenbau einfach sehen, dass schwache Monate auf gute folgen und das wechselt sich wieder ab. Eine relativ normale Geschichte. Und so kommt es dann auch, dass wir nach einem Plus im April im Mai noch einmal ins Minus geraten sind. Solange die Investitionskonjunktur moderat wächst, muss man auch immer mal wieder mit einem Minus rechnen. Das galt vor allem für die ersten Monate in diesem Jahr."
Außerdem erläutert Wortmann, warum der Heimatmarkt um 14 Prozent nachgegeben hat: "Das hat andere Gründe. Die Impulse, die die Konjunktur setzt, kommen in der Regel aus dem Ausland. Wenn das Ausland wächst, folgt das Inland und wenn das Ausland schrumpft, folgt auch meist das Inland. Ein zweiter Grund besteht darin, dass viele Kunden in Deutschland relativ stark mit Europa verflochten sind, der Maschinenbau ist sehr stark international aufgestellt. Wenn es diesen Kunden im Zuge einer schlechteren europäischen Konjunktur so geht, dass sie weniger Maschinen bestellen, dann spüren wir das natürlich auch in unserem Inlandsgeschäft.
Abschließend verrät Wortmann, wie es in den nächsten Monaten mit den Auftragseingängen für den Maschinenbau weitergehen könnte. Aus seiner Sicht wird der Auftragseingang wieder wachsen. Man sehe positive Impulse auf wichtigen Kundenmärkten. Zwar erwarte man nicht so ein überbordendes Wachstum, wie es in der Vergangenheit der Fall war, aber Wortmann geht davon aus, dass man einstellig ins Plus kommen kann. Alles in allem rechnet der Experte mit einem Bild, das auf Wachstum hoffen lässt.
Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!