Commodities Weekly: Marktkommentar


Die Talfahrt der Rohstoffpreise hat sich auch im April fortgesetzt. Zwischenzeitlich hatte sich der DJ/UBS-Index sogar auf das niedrigste Niveau seit Juli 2012 ermäßigt. Die Abschläge zogen sich quer durch alle Rohstoffsektoren. Zuletzt stabilisierten sich die Preise in den konjunktursensitiven Sektoren Energie und Basismetalle jedoch wieder. Offenbar hat die Risikofreude nach der Zinssenkung durch die EZB etwas zugenommen.
Auch der Goldpreis setzte seine vor allem markttechnisch begründete Erholung fort. Insgesamt ist das Sentiment gegenüber Rohstoffen derzeit jedoch angeschlagen, in einigen Segmenten wird CFTC-Daten zufolge gar auf fallende Preise gesetzt. Da wir einige Rohstoffe auf dem aktuellen Niveau für deutlich unterbewertet (u.a. Basismetalle und Silber) bzw. für gut abgesichert (Brent, Gasoil) halten, gehen wir in den nächsten Monaten wieder von steigenden Notierungen aus. Shorteindeckungen spekulativen Kapitals dürften ihren Teil dazu beitragen.
Performance:
Die gängigen Rohstoffindizes notieren im Monatsvergleich deutlich im Minus. Unter den Sektor-Subindizes bleibt lediglich noch für Energie ein Pluszeichen - und dies nur dank des haussierenden US-Erdgases. Letzteres ist im LBBW Top 10 Index nicht enthalten, was zum großen Teil die Underperformance im bisherigen Jahresverlauf im Vergleich zu DJUBS oder GSCI erklärt. Der Long-Short-Index hält sich im bisherigen Jahresverlauf trotz der Erdgas-Positionierung leicht im Plus.
Energie:
Die wichtigsten Nachrichten für den Ölmarkt erreichten die Marktteilnehmer am hiesigen Feiertag. Am Mittwoch, 1. Mai, gab das US-Energieministerium die wöchentlichen Lagerdaten bekannt – die US-Rohöllagerbestände erreichten mit 395,3 Mio. Barrel den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1982. Ebenfalls negativ interpretiert wurden die Lagerdaten für US-Erdgas, die mit einem Tagesminus von über 7% quittiert wurden.
Edelmetalle:
Der Gegenbewegung des Goldpreises nach dem Crash Mitte April scheint langsam die Luft auszugehen. Zwar wurden heute Mittag mit knapp 1.488 USD die höchsten Preise für das Edelmetall seit dem Absturz bezahlt. Aber nach Bekanntgabe der relativ guten Arbeitsmarktdaten in den USA ging der Preis um rund 20 USD in die Knie. Auch das Interesse der Kleinanleger hat diese Woche spürbar nachgelassen.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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