Solarworld verschiebt die Vorlage der Bilanz wegen laufender Restrukturierungsverhandlungen mit den Gläubigern. Einen neuen Termin gibt es nicht. Die Bilanz wird erst nachgereicht, wenn das Konzept zur Restrukturierung des einstigen Branchenprimus steht. Wie es für Solarworld jetzt weitergeht, erfahren Sie im Beitrag.
Lange führte die Riege der deutschen Solarmodulhersteller die Branche an, technisch wie auch wirtschaftlich. Solarworld galt dabei als strahlendstes der Sonnenkindern.
Der Boom der Solarindustrie begann als die rot-grüne Bundesregierung 2003 eine höhere Vergütung für Solarstrom verordnete. Bis 2011 stieg der jährliche Zubau dadurch von 150 Megawatt auf 7,5 Gigawatt. Die steigende Nachfrage ließ Solarfabriken wie Gänseblümchen aus dem Boden schießen. Gleichzeitig kürzten aber auch viele europäische Länder bereits die Fördertarife drastisch. Letztlich stieg der Bedarf an Solaranlagen auch viel langsamer als anfangs angenommen. Die Folge waren massive Überkapazitäten in einem übersättigten Markt. 50 Gigawatt können deutsche Unternehmen pro Jahr fertigen. Der Bedarf weltweit lag 2012 aber nur bei 30 Gigawatt. Das zwingt die Hersteller dazu die Fertigung zurückzufahren.
Außerdem tobt ein erbarmungsloser Preiskampf - angezettelt in China: Niedrige Lohnkosten, billige Grundstücke, niedrige Energiekosten und staatliche Subventionen. Die Produktionskosten in China sind dadurch 15 Prozent niedriger als in Deutschland. Deutsche Hersteller sind gezwungen die Module unter Fertigungskosten zu verkaufen, nur um nicht völlig von der chinesischen Konkurrenz überrannt zu werden. 70 Prozent der Module auf deutschen Dächern stammen mittlerweile aus China. Dagegen helfen auch Exportzölle auf chinesischen Produkte kaum.
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