Commodities Weekly: Marktkommentar


Uneinheitliche Konjunkturdaten haben die Rohstoffpreise in dieser Woche individuell beeinflusst. Der Weltwährungsfonds (IWF) senkte seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr leicht auf 3,5% und machte dafür vor allem die anhaltende Rezession in Euroland verantwortlich. Hier soll die Wirtschaftsleistung um 0,2% schrumpfen, nachdem zuvor von einem Wachstum in Höhe von 0,2% ausgegangen wurde. Zumindest der heute veröffentlichte ifo-Index sieht für Deutschland eine gegenläufige Tendenz: Das Konjunkturbarometer kletterte nicht wie vom Analystenkonsens erwartet auf 103,0 sondern auf 104,2 Punkte. Sowohl die Lage- wie auch die Erwartungskomponente trug hierzu bei.
Performance:
In der Summe quittierten die Rohstoffindizes die Nachrichten nur mit leichten Aufschlägen. Seit Jahresanfang legte der DJUBS Excess Return-Index um 1,4% zu und sein Pendant von S&P GSCI um 2,6%. Der LBBW Top Ten-Index stieg bislang um 3,8%, der schwankungsärmere Long Short-Index um 1,1%.
Energie:
Die Ölsorte Brent profitierte in der laufenden Handelswoche von freundlichen Konjunkturdaten aus den USA und China. Dagegen trat WTI-Öl im Wochenvergleich auf der Stelle, nachdem die Betreiber der Seaway-Pipeline die tägliche Kapazität auf 175.000 bpd reduzierte. Es wird daher wieder länger als erwartet dauern, um die hohen Lagerbestände in Cushing (zuletzt 51,4 Mio. Barrel) abzubauen.
Edelmetalle:
In seinem Konjunkturausblick zeigt sich der IWF für die USA sehr zuversichtlich. Für 2013 rechnen die Ökonomen mit 2% Wirtschaftswachstum und für 2014 sogar mit 3%. Auch die gestern veröffentlichen Daten über die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deuten eine konjunkturelle Belebung an. Mit dem Rückgang der Erstanträge um 5.000 auf rund 330.000 wurde der beste Wert seit fünf Jahren erreicht.
Der Goldpreis verlor als Reaktion auf diese Meldung 20 USD. Eine weitere Reduzierung der Arbeitslosenquote von derzeit 7,8% lässt das Ende der Niedrigzinsphase näher rücken, die das Goldpreisniveau bislang stützt. Leitzinsanhebungen wurden von der US-Notenbank im Dezember für das Erreichen der 6,5-%-Marke angekündigt. Die Entwicklung zeigt, dass die Goldnotierungen allmählich in schwierigeres Fahrwasser geraten und ein Abklingen der Hause trotz ungelöster Schuldenprobleme möglich erscheint
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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