Commodities Weekly: Marktkommentar


Die zuletzt etwas besseren Wirtschaftsindikatoren sorgten bei den konjunktursensiblen Rohstoffen wie Alumi-nium für Preissteigerungen. Der Trend dürfte sich aufgrund des von uns erwarteten höheren Wirtschaftswachstums 2013 in den Schwellenländern tendenziell fortsetzen.
Performance:
Trotzdem bewegten sich die Indizes in der laufenden Handelswoche kaum, da die kräftigen Gewinne der Basismetalle vom schwachen Goldpreis sowie dem Einbruch bei Natural Gas wieder aufgezehrt wurden. Per Saldo entwickelten sich die LBBW-Indizes sowohl im Wochen- also auch im Jahresvergleich besser als ihre Pendants von DJUBS und GSCI. Der marktneutrale Long-Short-Index weist ein Wochenplus von 0,68% auf und profitierte von der Schwäche der Shortposition in Natural Gas.
Energie:
Nach einem schwachen Wochenstart erholten sich die Ölpreise gegen Ende der Handelswoche wieder. Die Notierungen von Rohöl und Ölprodukten bleiben im Span-nungsfeld zwischen üppiger Versorgungslage und politischen Störfeuern, insbesondere in Nahost. Derzeit versucht die USA, die Sanktionen gegen den Iran zu verschärfen. Beispielsweise soll das Schlupfloch geschlossen werden, das dem Iran den Verkauf von Gas an die Türkei gegen die Lieferung von physischem Gold ermöglichte.
Edelmetalle:
Die zumindest im Fall Iran eingetretene Remonetarisierung des Goldes verhalf dem gelben Edelmetall allerdings nicht zu Preissteigerungen. Bei ursprünglichen Notierungen von 1.735 USD erfolgte am vergangenen Mitt-woch innerhalb von fünf Minuten ein Einbruch um 25 USD. Fundamentale Gründe hierfür waren zunächst nicht auszu-machen.
Ursächlich ist aber ein großes Ordervolumen auf dem Terminmarkt. So wurde der im Dezember fällige Future bei einem Open Interest von gut 35.000 Kontrakten insgesamt 276.000 mal gehandelt. Das bedeutet, dass jeder Future rund 8 mal den Besitzer gewechselt hat. In Händlerkreisen wurde über Schieflagen bei Hedgefonds als mögliche Ursache diskutiert.
Gut möglich ist, dass Großanleger kurz vor dem Verfall noch Positionen bereinigen mussten. Unabhängig hiervon könnte die Volatilität in den verbleibenden Wochen des alten Jahres durch die vermutlich bis zuletzt zäh geführ-ten Verhandlungen in den USA zum sogenannten Fiscal Cliff hoch bleiben. Nachrichten, die auf eine Lösung hindeuten, dürften die Risikoneigung erhöhen und sich somit positiv auf den Goldpreis auswirken.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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