Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Heiße Woche steht bevor


Der Comex Gold Future für August stieg am Freitag um 0,2 Prozent auf 1.618,00 US-Dollar pro Unze. Ds wöchentliche Plus betrug 2,2 Prozent. Der Silber-Future für September legte 0,2 Prozent zu auf 27,50 US-Dollar. Im Wochenvergleich verbesserte sich der Preis um 0,7 Prozent.
Der Oktober-Future für Platin verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 1.408,20 US-Dollar, während der im September auslaufende Future für Palladium ein Plus von 0,3 Prozent auf 571,85 US-Dollar verzeichnete. In der Woche fiel Platin jedoch um 0,4 Prozent, während Palladium um 0,7 Prozent korrigierte.
QE or not QE?
Momentan konzentriert sich der Markt fast ausschließlich auf die Frage, ob die Notenbanken bald im großen Stil Anleihekäufe tätigen werden. Die Ankündigung des EZB-Chefs Draghi hat die Erwartungshaltung in der vergangenen Woche deutlich angefeuert. Auch Kanzlerin Merkel und der französische Präsident Hollande haben betont, dass sie alles unternehmen werden, um die Euro-Zone zu beschützen. Zwar steht Wolfgang Schäuble einer konzertierten Hilfsaktion für Spanien auch weiterhin kritisch gegenüber, doch wurde deswegen postwendend vom Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker öffentlich zurechtgewiesen. Die EZB Zentralbanksitzung wird am Donnerstag stattfinden.
Auch der Offenmarktausschuss der US-Fed wird sich am Dienstag und Mittwoch treffen. Auf der anschließenden Pressekonferenz erhoffen sich Anleger Hinweise auf eine weitere Runder der quantitativen Lockerung. Die am Freitag veröffentlichten Wirtschaftsdaten waren jedoch zwiespältig: Das BIP-Wachstum in den USA ist im zweiten Quartal auf 1,5 Prozent geschrumpft. Dieses schwache Ergebnis ist nicht ganz so desolat ausgefallen, wie befürchtet. Ob es ausreichen wird, um Bernanke & Co zu QE3 zu animieren, ist derzeit fragwürdig. Unbestritten ist jedoch, dass in dieser Woche die britische Notenbank ein Anleihenankaufprogramm ankündigen wird. Dabei wird vor allem der Umfang darüber entscheiden, ob die Marktbeobachter enttäuscht sein werden.
Edelmetalle vor einem Anstieg?
Das große Enttäuschungspotenzial spricht dafür, dass die Kurse der Edelmetalle in dieser Woche fallen könnten. Dem gegenüber steht jedoch die positive charttechnische Situation, die steigende Kurse erwarten lässt. Gold konnte am Freitag bereits deutlich ansteigen. Bei Silber steht jedoch die Bestätigung des Kaufsignals noch aus.
Bei Gold ist der Weg frei bis zum horizontalen Widerstand bei 1.634,00 US-Dollar. Dort verläuft die obere Begrenzung der Trading-Range, in der Gold seit Juni pendelt. Bei einem Ausbruch darüber wäre das Kursziel die Oberkante des übergeordneten Dreiecks zwischen 1.660,00 und 1.670,00 US-Dollar. Um diese Prognose nicht zu gefährden ist jedoch wichtig, dass der Goldkurs nicht mehr unter 1.600,00 US-Dollar fällt.
Silber hat es immer noch nicht geschafft, die 50-Tages-Linie bei 27,78 US-Dollar zu durchbrechen. Bei einer Überwindung dieser Linie wäre mit einem dynamischen Anstieg bis zum horizontalen Widerstand bei 28,45 US-Dollar zu rechnen. Das übergeordnete Ziel befände sich dann im Bereich von 30,00 bis 31,00 US-Dollar. Dort verlaufen sowohl die Oberkante des übergeordneten Dreiecks, als auch die 200-Tages-Linie. Der horizontale Widerstand bei 27,60 US-Dollar darf jedoch nicht mehr nachhaltig unterschritten werden.