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Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber - Wenige Stunden bis zum Crash?

20.06.2012  |  EMFIS
New York - (www.emfis.com) - Die Anleger haben sich darauf versteift, dass Fed-Chef Ben Bernanke heute eine weitere Runde der quantitativen Lockerungsmaßnahmen bekannt geben wird. Dies ist eine brandgefährliche Situation für die Edelmetalle.

Der Comex Gold Future für August fiel gestern um 0,2 Prozent auf 1.623,20 US-Dollar pro Unze. Der Silber-Future für Juli korrigierte unterdessen 1,1 Prozent auf 28,37 US-Dollar. Platin gab 0,2 Prozent ab auf 1.480,50 US-Dollar, während sich der September-Future für Palladium um 0,6 Prozent auf 629,40 US-Dollar verbilligte.


Heilsbringer Bernanke?

Gestern sorgte für Optimismus, dass die Nachfrage nach spanischen Staatsanleihen größer als erwartet war. Dabei wurde jedoch das kleine Detail übersehen, dass die Renditen, die das krisengeschüttelte Land bieten muss, immer noch ruinös sind. Vom G-20-Gipfel ist durchgesickert, dass der IWF-Krisenhilfe mehr Geld zur Verfügung gestellt wird. Die Anleger hoffen mittlerweile auf eine konzertierte Aktion der Zentralbanken, falls sich die Wirtschaftslage noch weiter verschlechtern sollte. Zwar ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Währungshüter letztendlich zu einer solchen Zusammenarbeit aufraffen werden, doch bleibt die Frage, ob dies wirklich so schnell und reibungslos geschieht, wie vom Markt erhofft.

Die Marktteilnehmer setzten heute vor allem auf Ben Bernanke. Obwohl unter Volkswirten umstritten ist, ob die US-Fed weitere Stimulationsmaßnahmen ankündigen wird, legten die internationalen Märkte gestern in Hoffnung auf weiteres Konfettigeld tüchtig zu. Dieser gewaltige Vorschussbonus grenzte schon fast ans Absurde. Die Fed hat nicht mehr viele Pfeile im Köcher. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass QE3 erst dann angekündigt wird, wenn sich die Wirtschaftslage deutlich eingetrübt hat. Und die derzeitige Lage ist noch nicht desolat genug, um eine solche Holzhammermethode zu rechtfertigen.

Sollte Bernanke heute nur nebulöse Phrasen dreschen, wäre dies eine gewaltige Enttäuschung. Die Aktienmärkte würden die jüngsten Kursgewinne wieder abgeben, der US-Dollar würde wieder zulegen und die Edelmetalle möglicherweise drastisch einbrechen.


Crash voraus?

Die aktuelle Situation der Edelmetalle ist recht prekär: Gold und Silber waren in den letzten Tagen stark überverkauft. Mittlerweile hat sich die Lage jedoch wieder normalisiert. Damit gibt es nun auch wieder ein erhöhtes Abwärtspotenzial. Obwohl die CoT-Daten an sich immer noch bullish sind, hat sich die Lage eingetrübt. Die Commercials haben ihre Short-Positionen zuletzt wieder hochgefahren. Dies zeigt, dass zumindest kurzfristig die Gefahr eines Kurseinbruchs besteht. Auch die Tatsache, dass der jüngste Aufwärtstrend recht undynamisch verlief, verheißt nichts Gutes. Selbst für Goldaktien ist es eine gefährliche Situation: Der AMEX Gold Bugs Index (HUI-Index) hat sich unter einem hartnäckigen Widerstand im Bereich von knapp über 450 Zählern festgefahren.

Gold pendelte gestern in einer Trading-Range zwischen 1616,00 und 1634,00 US-Dollar. Derzeit bietet die 50-Tages-Linie knapp unterhalb von 1620,00 US-Dollar Unterstützung. Sollte der Kurs nach der Bernanke-Rede diese Unterstützung durchbrechen, könnte es rapide nach unten gehen. Die weiteren Unterstützungen liegen bei 1600,00 US-Dollar (horizontale Unterstützung) und 1550,00 - 1500,00 US-Dollar (Unterstützungszone). Sollte diese massive Unterstützungszone durchschlagen werden, besteht die Gefahr eines Abgleitens in den Bereich von 1400,00 US-Dollar, wo derzeit die untere Kante des Trendkanals verläuft.

Silber ist noch schwächer auf der Brust. Das Weißmetall hat es bislang nicht mal geschafft, sich an die 50-Tages-Linie heranzuarbeiten. Die zentrale Unterstützung liegt bei 28,00 US-Dollar. Darunter kommt bereits die Unterstützungszone zwischen 27,00 und 26,00 US-Dollar. Bei einer Unterschreitung dieser Zone drohen Abgaben bis in den Bereich von 21,00 US-Dollar.

Anlegern wird dringend geraten, enge Stopps zu setzen, wenigstens unter der massiven Unterstützungszone. Dies gilt auch für Minenaktien. Bei Kursen unter 1600,00 US-Dollar (Gold) und 28,00 US-Dollar (Silber) bietet sich möglicherweise ein Short-Einstieg an. Allerdings sollte dazu erst abgewartet werden, mit welcher Dynamik die Kurse fallen. Bevor Gold und Silber durchstarten können, ist noch ein finaler Shakeout zu erwarten, bei dem das Spekulationskapital vertrieben wird. Danach werden sich äußerst lukrative Einstiegsmöglichkeiten auf der Long-Seite ergeben. Möglicherweise brauchen wir nicht mehr lange darauf warten.
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