Commodities Weekly: Marktkommentar


Etwas schlechtere Stimmungsindikatoren in Deutschland, der Eurozone und den USA beeinflussten den Rohstoffmarkt in dieser Woche kaum.
Performance:
Der allgemein wieder etwas freundlichere Markttrend verhalf den aus Investorensicht wichtigsten Rohstoffindizes zu einem Wochenplus von rund 1,5%.
Energie:
Der Preis für die Sorte Brent schwankte in der laufenden Handelswoche um die Marke von 118 USD. Amerikanisches WTI-Rohöl tendierte etwas stärker, so dass sich der Preisunterschied auf rund 15 USD reduzierte. Dabei schürten die Kommentare der Fed, die eine weitere Runde geldpolitischer Lockerung in Aussicht stellte, die Hoffnung auf eine höhere Ölnachfrage in den USA. Die im Wochenverlauf veröffentlichten Lagerdaten der EIA verhinderten größere Kurszu-wächse. Demnach wurden in der vorigen Woche 4 Mio. Barrel Rohöl in die US-amerikanischen Öllager gepumpt, mehr als von den meisten Marktbeobachtern erwartet.
Edelmetalle:
Im Umfeld der Rating-Herabstufung Spaniens hat sich Gold leicht verteuert und der Preis ist zum ersten Mal seit knapp zwei Wochen wieder über die Marke von 1.650 USD geklettert. Abgesehen hiervon fällt die physische Goldnachfrage sehr verhalten aus: Die Umsätze mit Münzen und Barren sind vergleichsweise gering. Die Bestände der verschiedenen Gold-ETCs stagnieren oder sind leicht rückläufig. Und in Indien verlief die nun abgeschlossene Hochzeitssaison schlechter als erwartet.
Auch Akshaya Tritiya, der wichtigste Feiertag in Indien für Goldgeschenke nach Dhanteras, enttäuschte die örtlichen Goldhändler. Der hohe Preis, steigende Lebenshaltungskosten und die konjunkturelle Abkühlung dämpfen die Lust auf Edelmetallkäufe. Hauptsächliche Stütze für den Goldpreis sind momentan die Notenbanken: Einerseits durch ihre Geldpolitik und andererseits durch direkte Käufe.
Industriemetalle:
Ungeachtet der überwiegend enttäuschenden Konjunkturmeldungen aus Europa und den USA präsentierten sich die Metallbörsen in der laufenden Handelswoche fester. LME-Kupfer legte in der Spitze auf über 8.400 USD/t zu, während Nickel wieder über die 18.000 USD-Marke kletterte. In Ermangelung nennenswerter Fundamentaldaten erscheint die jüngste Preisentwicklung jedoch in erster Linie eine technische Erholungsrallye zu sein. Der seit Mitte Februar bestehende Abwärtstrend dürfte damit aber wohl noch nicht nachhaltig gebrochen sein.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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