RTE Peking - (www.emfis.de) - Ein Mann, eine Mission: Frank Asbeck, Firmenchef von SolarWorld, hat der chinesischen Konkurrenz den Krieg erklärt. Nachdem seine Kampagne in den USA erfolgreich angelaufen ist, steht nun der europäische Solarmarkt im Fokus ...
Im Scharmützel zwischen dem deutschen Solarkonzern SolarWorld und seinen chinesischen Konkurrenten scheint eine Ausweitung der Kampfzone unmittelbar bevor zu stehen: Medienberichten zufolge hat Firmenchef Asbeck andere europäische Solarunternehmen dazu aufgerufen, bei den Kartellbehörden der Europäischen Union ein Dumping-Klage gegen die Billiganbieter aus dem Reich der Mitte zu initiieren.
Diese Strategie hat Asbeck in den USA im letzten Jahr bereits einen Erfolg beschert: Im Dezember entschied sich die US-Handelskommission ITC dazu, eine Untersuchung der Geschäftspraktiken der chinesischen Anbieter einzuleiten. Die US-Tochter von SolarWorld hatte im Oktober zusammen mit weiteren Solarkonzernen aus den Vereinigten Staaten eine Klage wegen vermeintlichem Preisdumping eingereicht. Außerdem wird die chinesische Regierung der illegalen Wirtschaftssubventionierung beschuldigt. Da die ITC nach Sichtung der Argumente nun tatsächlich auch eine Untersuchung angestrengt hat, gilt es als wahrscheinlich, dass in den USA bald Strafzölle für chinesische Solarprodukte eingeführt werden.
Strafzölle in Europa?
Nun wirft Asbeck den chinesischen Konkurrenten vor, dass sie in den letzten Monaten ohne Rücksicht auf Verluste auch in Europa ihre Lagerbestände unter dem Marktwert verscherbelt haben sollen. Im Dezember wurde in Deutschland eine Solar-Kapazität von 3 Gigawatt zugebaut - ein neuer Rekordwert. Doch deutsche Solarkonzerne konnten aufgrund ihrer höheren Preise kaum davon profitieren: Sowohl die Solar Millennium AG, als auch Solon SE mussten im letzten Monat Insolvenz anmelden.
Obwohl die Solarbranche davon ausgeht, dass der Boom in Europa vorbei ist, werden dort immer noch die meisten Solarprodukte abgesetzt. Da die USA nur als zukünftiger Wachstumsmarkt gelten, wären ähnliche Strafzölle in Europa wesentlich gefährlicher für die chinesischen Anbieter.
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