Edelmetalle Aktuell

Der prozentuale Anteil bei den Positionsauflösungen an den Terminbörsen, fiel bei den Silberkontrakten mit Abstand am stärksten aus. Hier wurden zwischen dem 13. Dezember bis zum Jahresende rund 30 Prozent der gesamten Long-Positionen an Terminmärkten liquidiert. Trotz des starken Ausmaßes an Verkäufen verhielt sich der Kurs, bei dem zuletzt volatilsten Edelmetall, jedoch noch verhältnismäßig ruhig. Der Kurs gab von 30 $ je Unze (Stand 13.Dezember) bis auf 26,14 $ je Unze am 28. Dezember 2011 nach.
Zu Beginn des neues Jahres drehte jedoch die Stimmung der Investoren und Anleger sehr stark. So kamen einige spekulative Anleger wieder zurück in den Markt. Die Positionen an den Terminbörsen stiegen bereits in der ersten Januarwoche wieder um beachtliche 10 Prozent.
Während die Nachfrage nach Silberbarren sich bereits schon seit einigen Wochen ziemlich zurückhaltend zeigt, war gerade zum Jahresende zu beobachten, dass industrielle Verbraucher sich keine Bestände (trotz günstiger Preise) zum Bilanzstichtag hinlegen wollten.
Nun auf dem leicht höheren Niveau zeigen sich industrielle Abnehmer bei der Preisabsicherung eher zurückhaltend, die Nachfrage nach Granalien ist weiter sehr gering. Sollte der Preis wieder auf 27 $ - 28 $ je Unze zurückfallen, werden industrielle Verbraucher mit Sicherheit wieder aktiv.
Platin
Etwas übertrieben erschien der Preisverfall des Platins in den vergangenen Wochen. Die Verkaufswelle, die zum Jahresende das Platin bis auf 1.343 $ je Unze abschwächte, ergab sich vornehmlich aus den Gewinnmitnahmen in den anderen Edelmetallen zum Bilanzstichtag (Ultimo 2011), vornehmlich beim Gold zu beobachten. Die Verkäufe an den Terminbörsen und aus ETF´s, die sich seit Mitte Dezember fortwährend beschleunigten, verlangsamten sich zum Jahresultimo spürbar und kamen in der ersten Januarwoche vollständig zum Erliegen. Letztlich verloren die Terminbörsen nahezu 15 Prozent der Gesamtpositionen im Berichtszeitraum.
Mehr und mehr setzt sich bei den Marktexperten die Meinung durch, dass es zu einem massiven Kapazitätsabbau bei der Förderung kommen wird, sollte sich Platin deutlich unter der Marke von 1.400 $ je Unze festsetzen.
Die deutsche Industrie nutzte zum großen Teil den übertrieben schwachen Platinpreis, schließlich markierten wir hier ein neues 24 Monats-Kurstief in US-Dollar.
Palladium
Palladium folgte seinem großen Bruder Platin und tendierte mit Tiefstkursen um die 600 $ je Unze etwas leichter. Vor Weihnachten gelang es ihm jedoch, sich vom Platin wieder vollständig abzukoppeln und binnen 4 Tagen mehr als 10 Prozent im Kurs zurückzugewinnen.
Gerade die Spekulanten an der Nordamerikanischen Terminbörse verloren ihre Nerven und verkauften nahezu 13 Prozent der Terminkontrakte, dagegen kam es bei den ETF Positionen nur zu kleineren Bestandsveränderungen.
Widerstand im Chart bildet sich im kurzfristigen Bereich bei 645 $ je Unze heraus, weitaus stärker wiegt weiterhin die massive Widerstandslinie bei 700 $ je Unze. Kursunterstützung befindet sich dagegen im Bereich zwischen 590 $ - 600 $ je Unze. Generell scheint Palladium hier erst einmal seine Handelsrange zwischen 600 $ - 700 $ je Unze gefunden zu haben.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Die kleinen Platinmetalle zeigen ein recht uneinheitliches Bild.
Während Ruthenium aktuell weiter um die 100 $ verharrt, notiert Iridium geringfügig fester, es liegt derzeit bei 1.035 $ - 1.085 $ je Unze.
Einzig Rhodium verlor im Berichtszeitraum nahezu 200 $ auf nunmehr 1.275 $ - 1.375 $ je Unze. Hier sind einige Händler auf der Abgeberseite, im Volumen offensichtlich deutlich größer, als die wenigen, meist asiatischen industriellen Käufer, die sich zur Zeit am Markt zeigen.
© Oliver Heuschuch
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
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